Mittwoch, 14. August 2013

Was dürfen FlexStrom-Kunden erwarten? Ein Trostpflaster, ein Almosen oder einen Schüttel-Shake aus beidem?


Update zu http://cafe4eck.blogspot.de/2013/07/flexstrom-zu-ruckruf-gezwungen.html



Seit einigen Tagen geistern Meldungen durch die Medien, wonach FlexStrom-Kunden mit einer finanziellen Entschädigung durch den FlexStrom-Insolvenzverwalter rechnen können.

Über die Höhe werden jedoch keinerlei Angaben gemacht.


Insolvenzverwalter verspricht GeldHoffnung für Flexstrom-Kunden




Die rund 600.000 Kunden des insolventen Berliner Energieanbieters Flexstrom werden nach Einschätzung des Insolvenzverwalters nicht leer ausgehen. "Die Gläubiger können sehr wohl eine Zahlung erwarten", sagte Christoph Schulte-Kaubrügger von der Wirtschaftskanzlei White & Case dem "Tagesspiegel". Wie hoch die Zahlung ausfalle, könne er aber noch nicht abschätzen. "Wir müssen die Vermögenswerte realisieren und die Kundenforderungen ermitteln - das geht nicht über Nacht."
Wegen Zahlungsunfähigkeit hatte der Berliner Billigstrom-Anbieter im April Insolvenz angemeldet. Seitdem bangen bundesweit Hunderttausende Kunden um dreistellige Euro-Beträge, die sie per Vorauszahlung an Flexstrom überwiesen hatten, um im Gegenzug einen günstigen Stromtarif zu bekommen. Während die Höhe der Rückzahlung noch offen ist, erhalten die Betroffenen nach Schulte-Kaubrüggers Worten in Kürze zumindest ihre Abrechnungen. "Bis Ende September sind wir durch."

http://www.n-tv.de/wirtschaft/Hoffnung-fuer-Flexstrom-Kunden-article11112931.html


Auf http://www.flexstrom.de/ findet man endlich auch (eher kärgliche) Informationen zum Insolvenzverfahren sowie Fragen und Antworten. Sicher besser als nichts - obwohl die zu erwartenden Rückzahlungen bestenfalls ein Trostpflaster sein werden, haben doch die meisten FlexStrom-Kunden hohe Vorauszahlungen geleistet, um einen vermeintlich "günstigen" Tarif in Anspruch nehmen zu können.



Robert Mundt - nur mit Abzocker-Genen auf die Welt gekommen?

Und wie tönte der Großkotz noch vor kurzem?

Robert Mundt, Gründer und Vorstandsvorsitzender, betont: “FlexStrom verdient seit 2009 unterm Strich Geld.” Foto: FlexStrom

"Wir befassen uns ernsthaft mit dem Gedanken, TelDaFax aufzukaufen."
Motto: Pleite-Firma kauft andere Pleite-Firma! Dann sind Pleitiers unter sich...

Und warum ist FlexStrom dann pleite? War der Eigenverbrauch (nicht an Strom, sondern an Barmitteln aus der Firmenkasse!) zu hoch?


Es ist im Vorfeld oft und ausgiebig vor FlexStrom gewarnt worden. Die FlexStrom-Keuler haben kräftig dagegen gehalten und die Kritiker niedergemacht. Wer will es mir daher verdenken, wenn ich den (bestellten und bezahlten?) Keulern eine minimale Rückzahlung wünsche, den überlegter handelnden FlexStrom-Opfern jedoch eine möglichst hohe Rückzahlung ihrer Vorauszahlung gönne.

Und dem Robert Mundt wünsche ich, daß man ihm auf Lebenszeit die Gewerbeerlaubnis entzieht!

PS: Gerade rief mich der Insolvenzverwalter an. Er könne jetzt schon übersehen, daß nicht jeder ehemalige FlexStrom-Kunde Barmittel erhalten werde bzw. könne. Es solle jedoch niemand völlig leer ausgehen. Jeder nicht begünstigte Kunde könne daher zwischen zwei Alternativen wählen:

a) ein Stück Berliner Mauer, 1 Meter lang, mit Original-FlexStrom-Kabel versehen, aber inzwischen vom Stromnetz getrennt! Attraktive Ausführung aus gebürstetem Kupfer mit hohem Materialwert dank inflationärer Rohstoffpreis-Entwicklung. Da erblaßt jedes Tagesgeld-Konto bei der Sparkasse nebenan.

b) gebrauchte Diesel-Strom-Generatoren verschiedener Firmen und Leistungsklassen. Motto: Ich mache mir meinen Strom in der Garage selbst! Und was ich nicht selbst verbrauche, verkaufe ich (teuer) an meine Nachbarn.

Wer diesen Weg wählt, wird sozusagen vollautomatisch zum Vollblut-Strom-Unternehmer - sozusagen ein "Robert-Mundt-junior". Und hat ein Anrecht darauf, daß der Altmaier ihn auch grüßt, wenn der mal mit seinem Dienstwagen vorbeifahren sollte...

2 Kommentare:

mandarine hat gesagt…

Hochmut kommt vor dem Fall! Das war schon immer so und wird sich auch zukünftig nicht ändern. Bevor ich mich auf solche Methoden einlasse und die Risiken in Kauf nehmen, vertraue ich doch lieber dem Stromanbieter um die Ecke.
http://blog.wemio.de/vorgestellt/trotz-flexstrom-pleite-wemag-sorgt-fur-unterbrechungsfreie-energie-und-gasversorgung/

The sniper hat gesagt…



Insolventer Stromanbieter: Flexstrom-Gründer sollen Millionen zahlen

Flexstrom ist pleite - nun fordert der Insolvenzverwalter Millionen von den Gründern des Billigstromanbieters. Die Brüder Mundt sollen unter anderem eine andere verlustträchtige Firma noch kurz vor der Zahlungsunfähigkeit an Flexstrom verkauft haben.

Berlin - Hunderttausende Kunden von Flexstrom bangen um ihr bereits gezahltes Geld - nun versucht der Insolvenzverwalter, Millionen von den Gründern Robert und Thomas Mundt einzutreiben. Kurz vor der Pleite des Unternehmens sollen die Brüder gemeinsam mit zwei weiteren Eigentümern sechs Millionen Euro eingestrichen haben, nachdem sie die verlustreiche eigene Firma Optimal Grün an Flexstrom verkauft hatten. Das geht aus einem Bericht des Insolvenzverwalters Christoph Schulte-Kaubrügger an die Gläubiger hervor, der der Nachrichtenagentur dpa vorliegt.

Flexstrom hatte im April wegen Zahlungsunfähigkeit Insolvenz angemeldet. Nach Teldafax ist es der zweite große Pleitefall auf dem deutschen Energiemarkt. Inzwischen ermittelt die Staatsanwaltschaft Berlin gegen die Verantwortlichen wegen des Verdachts auf Insolvenzverschleppung und Betrug.
Schulte-Kaubrügger geht dem auf den 27. September datierten Bericht an die Gläubiger davon aus, dass die Mundts eine Versicherung für Pflichtverletzungen von Vorständen für seine Forderung in Anspruch nehmen können. Diese decken Schäden von bis zu fünf Millionen Euro ab. Der Insolvenzverwalter hält zudem eine Prämie von 1,7 Millionen Euro für ungerechtfertigt, die das Unternehmen wenige Monate vor der Insolvenz einem seiner Top-Manager zubilligte.

90 Interessenten winkten nach Blick in die Bücher ab

Auch der Fuhrpark des Unternehmens und seiner Gründer erregte demnach die Aufmerksamkeit Schulte-Kaubrüggers. Zu den Firmenfahrzeugen zählten mehrere geleaste Luxuswagen, darunter ein Bentley-Cabrio mit dem Kürzel RM im Kennzeichen. Robert Mundt kaufte seinem Unternehmen dem Bericht zufolge unter anderem einen Geländewagen und ein Motorrad ab, konnte sein Eigentum jedoch auch belegen.

Von der Pleite Flexstroms sind insgesamt 835.000 Kunden betroffen. Bis Ende September machten 130.000 von ihnen ihre Forderungen mit einer Summe von 70 Millionen Euro geltend. Flexstrom hatte Kunden mit niedrigen Einstiegspreisen gelockt. Viele kehrten dem Unternehmen aber den Rücken, bevor höhere, kostendeckende Preise fällig wurden.

Dem Insolvenzverwalter zufolge hatten etwa 90 Unternehmen überlegt, Flexstrom zu kaufen und zu sanieren - nach Einblick in die Bücher blieb jedoch kein Interessent übrig. Ende Oktober räumt das Unternehmen seine Zentrale am Reichpietschufer in Berlin. Flexstrom ist dort Mieter und schuldet dem Vermieter laut dem Bericht noch rund 187.000 Euro.


Mit 1,7 Millionen kann man es sich schon gemütlich machen - und ohne blinde Hast die nächste Mundt-Abzocke aufziehen! Daß Tschengiss Ehliss in dieser Gaunerbude seine "Lehre" absolviert hat, dürfte nun niemanden mehr wirklich verwundern.

Wie der Herr, so's Gescherr!

Den FlexStrom-Palast (zur Miete) kann man u. a. hier bewundern: http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/insolvenzverwalter-fordert-millionen-von-flexstrom-gruendern-a-927542.html