Freitag, 30. November 2012

Rechtsanwalt Gregor Theado säubert Netz für Bonofa

Sehr geehrter Herr Müller,

die Bonofa AG, Landstraße 60 in 9490 Vaduz, Liechtenstein, hat mich mit ihrer Vertretung beauftragt.
Ordnungsgemäße Bevollmächtigung wird anwaltlich versichert.

Ich betreue die Bonofa AG in Bezug auf deren deutschsprachige Internetangebote. Dabei obliegt es mir auch, möglichen Rechtsverletzungen nachzugehen.

Grund meines Schreibens an Sie ist der folgende: An mich wurde herangetragen, dass unter der URL

http://cafe4eck.blogspot.de/2012/11/bonofa-ag-verknupft-mit-csc-company.html

ein Beitrag v. 13.11.2012, verfasst von Herrn Benny Alamsky, mit dem Titel

„Bonofa AG, verknüpft mit CSC -Company Structure Consulting AG, Aurum Plus GmbH, Alphapool AG, Cube7 u. a.“

veröffentlicht wurde bzw. nach wie vor öffentlich zugänglich gemacht wird. Aufgrund Ihrer Namensangabe innerhalb des Blogs gehe ich davon aus, dass Sie Betreiber desselbigen sind. Andernfalls bitte ich um Bekanntgabe des wahren Betreibers sowie dessen vollständigen Namen und Anschrift.

I.
Nach meiner Einschätzung werden durch jenen Artikel bzw. durch dessen Aufmachung die Rechte meiner Mandantschaft nicht nur unerheblich verletzt. Dies möchte ich gerne erläutern:

Sie betreiben unter der genannten URL ein Blog, unter welchem Sie u.a. Aufklärungsartikel zum Thema Multi-Level-Marketing veröffentlichen. Im Header des Blogs sind Bilder gezeigt von und aus Justizvollzugsanstalten, der Untertitel lautet
„Betrug, Betrüger und Bauernfänger - Endstation Cafe Viereck - hier werden MLM-Unternehmen und sonstige Versuche Verbraucher zu täuschen durchleuchtet“.

In dem eingangs genannten Artikel wird offensichtlich versucht, die Leserschaft vor den Angeboten meiner Mandantschaft zu warnen, was neben dem grundsätzlichen Duktus des gesamten Artikels auch durch den initialen Satz

„Wieder eine geniale Idee zum Geld verdienen? Sicher, aber nur für jene die das System erfunden und aufgebaut haben, also an der Spitze stehen.“

bestärkt wird.
Die im Weiteren dargestellten Informationen sind grundsätzlich zutreffend, allerdings werden hieraus die falschen Schlüsse gezogen, bzw., diese falschen Schlüsse dem Leser nahe gelegt.

Es ist wenig verwunderlich, dass die Hauptdomain meiner Mandantschaft, welche ihren Ursprung in deutschsprachigen Ländern und welche hier auch wohl die meisten Partner hat, von Deutschland aus registriert wurden. Was so Besonderes darin zu sehen sein soll, dass die Domain auf einen Herrn Hoyer registriert ist, erschließt sich nicht, da es nicht untypisch ist, dass Domains ebenso wie sonstige Rechte im Immaterialgüterrecht auch von Dritten lizenziert oder „verpachtet“ werden. In vielen Fällen sind diejenigen Personen, die die Domain registrieren, nicht die eigentlichen Domaininhaber; ich könnte Ihnen hier zahlreiche Beispiele aus meiner täglichen Beratungspraxis aufzeigen, wo z.B. die Webdesigner, Mitgesellschafter o.ä. die Domain für eine Unternehmung selbst registriert haben. Es wird leider immer wieder nicht trennscharf zwischen dem bloßen Domainregistrar und etwa den Unternehmensinhabern unterschieden; eine Domainregistrierung begründet keinerlei Rechte gegenüber den tatsächlichen Rechtsinhabern, noch begründet sie Namensrechte o.ä. an dem Domain-Zeichen.

Gleiches gilt übrigens auch für Cube7-Domains. Sie werden hier bei gründlicher Recherche noch zahlreiche weitere ähnlich lautende Domains finden, die teilweise von unterschiedlichen Personen registriert wurden.

Zu der Domain My-bonofa.com ist zu sagen, dass die Betreiber jener Seite unabhängige Vertriebspartner der Bonofa AG sind, d.h., für die Inhalte jener Seiten ist meine Mandantschaft nicht verantwortlich.
Es handelt sich um eine sehr frühe Partnerschaft, mittlerweile sehen die Kennzeichenverwendungsrichtlinien meiner Mandantschaft auch vor, dass Vertriebspartner keine Domains mehr betreiben sollen, die oberflächlich gelesen den Eindruck erwecken, durch meine Mandantin betrieben zu werden. Die Richtlinien können Sie auch hier einsehen:

http://www.bonofa.com/de/regulations/terms-and-conditions-labels

Jedenfalls aber ist es nicht haltbar, dass der Artikel in Zusammenhang mit dem Header, den Ihr Blog trägt, öffentlich zugänglich gemacht wird. Bei dem durchschnittlichen, unvoreingenommenen Leser wird der Eindruck erweckt, Sie bzw. Herr Alamsky berichteten über Betrüger, die Verbraucher in strafrechtlich relevanter Art und Weise täuschten.

Diese Unterstellung weist meine Mandantschaft entschieden zurück.

Zunächst richtet sich das Angebot meiner Mandantschaft primär an selbständige Vertriebspartner, d.h. Unternehmer und nur in absehbarer Zeit mit dem Projekt „Cube7“ auch erstmals an Verbraucher.

Betrügerisches Verhalten ist meiner Mandantschaft sodann erst recht nicht vorzuwerfen. Meine Mandantschaft ist stets darum bemüht, für Transparenz Sorge zu tragen. Nicht zuletzt wurde auch ich deswegen beauftragt, für die rechtskonforme Gestaltung des Internetangebots sowie vor allem die Einhaltung datenschutzrechtlicher Standards Sorge zu tragen sowie bei unzulässigen Verhalten von Mitgliedern der Bonofa-Community umgehend einzuschreiten.

Bisweilen sind daher Beschwerden aus dem Kreise der Partner wenig bis kaum zu vermelden.

Festzuhalten gilt es jedenfalls, dass meiner Mandantschaft mit der Kategorisierung als „Betrüger und Bauernfänger“ etwas unterstellt wird, was schon verleumderischen Charakter aufweist.

Colorandi Causa möchte ich übrigens anmerken, dass ich es zunehmend als befremdlich empfinde, wenn zur Argumentation in Artikeln wie dem Ihrigen sich auf Webseiten wie die der GoMoPa bezogen wird, ein Unternehmen, welches sich bewusst deutscher Gerichtsbarkeit entzieht, obwohl es sich ausschließlich an einen deutschen Kundenkreis richtet, welches zudem überhaupt nicht auf Anfragen reagiert geschweigedenn Fehler moderiert und daher schon mehrfach auch offenkundige Falschmeldungen nicht revidiert hat.

An dieser Stelle habe ich auch Ihre Webseite zu kritisieren, da Sie augenscheinlich keine Anbieterkennzeichnung in dem nach § 5 Telemediengesetz geforderten Umfang unterhalten. Mit der bloßen Nennung eines Namens und einer E-Mail werden Sie den gesetzlichen Voraussetzungen nicht gerecht.
Ich musste vielmehr mutmaßen, dass Sie der richtige Ansprechpartner sind. Um entsprechende Mängelbehebung wird gebeten, im Übrigen kann ich Ihnen dies nur empfehlen, um drohenden Abmahnungen durch Dritte vorzubeugen.

II.
Aus den vorgenannten Gründen habe ich Sie aufzufordern, es zu unterlassen, den gegenständlichen Artikel in Zusammenhang mit Ihrem Blog bzw. dem aktuellen oder einem in vergleichbarer Aufmachung gestalteten Header öffentlich zugänglich zu machen.

Ich bitte um entsprechende Moderation innerhalb von 10 Tagen.

Ich gehe davon aus, dass sich die Angelegenheit auf diese Weise erledigen lässt.

Mit freundlichen Grüßen
Gregor Theado
Rechtsanwalt

Hierzu möchte ich nur kurz anmerken, dass ein privater Blogger mit Wohnsitz in den USA kein vollständiges Impressum benötigt.
Desweiteren berufe ich mich auf die rechtliche Meinungsfreiheit, womit Vermutungen und Ungereimtheiten durchaus öffentlich publik gemacht werden dürfen, unabhängig von der Gestaltung, inkl. eines Headers einer Webseite/eines Blogs.

Das Schreiben des RA Theado kann zudem als Klarstellung, bzw. Richtigstellung der bemängelten Punkte dienen.

Mittwoch, 28. November 2012

Polizei und Staatsanwaltschaft in Göttingen überführen zwei mutmaßliche Betrüger der Nigeria Connection - Festnahmen in Frankfurt und Düren

Göttingen (ots) - GÖTTINGEN (lü/ok) - Speziellen Ermittlern der Göttinger Polizei ist es in enger Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft Göttingen gelungen, zwei mutmaßliche Bandenmitglieder der transkontinental agierenden Nigeria Connection zu identifizieren und festzunehmen. Eine 59jährige Göttingerin war von den Männern um nahezu 240.000 Euro betrogen worden.

Die beiden 38- und 42-jährigen Nigerianer waren im Bereich "Love Scam" aktiv. "Love Scam" bedeutet wortwörtlich übersetzt Liebes-Betrug und meint, dass die Verliebtheit und damit positiven Emotionen der Opfer geschickt von den Tätern ausgenutzt werden, um von diesen immer wieder Geld zu erhalten. Die Täter sind ausgewiesene Experten im Bereich des "Social Engineering" d.h. dem Beeinflussen zwischenmenschlicher Verhaltensweisen mit dem Ziel, die Opfer zu bestimmten Aktivitäten zu bewegen:

Die Täter bauen zunächst via Chats, E-Mails, in sozialen Netzwerken und Telefonaten ein Vertrauensverhältnis zu den Opfern auf. Es entwickelt sich eine regelrechte Liebesbeziehung, welche sogar in Onlineverlobungen münden kann. Die Täter senden Fotos von attraktiven Frauen oder Männern, die zuvor einfach von fremden Internetseiten kopiert wurden. Die Betrüger spenden den Opfern über Monate Zuwendung und sind Tag und Nacht für sie da. Ist die Liebesbeziehung erst einmal aufgebaut, folgen mit immer neuen Lügengeschichten finanzielle Forderungen.

Im aktuellen Göttinger Fall hatten die Täter sogar die Identität eines kanadischen bzw. amerikanischen Generals gestohlen, um mit deren Fotos und guter Reputation die Frau zu beeindrucken. Das Opfer fiel auf den Schwindel herein und verlor insgesamt 230.000 Euro. Als sie den Betrug erkannte, zeigte sie das beim 3. Fachkommissariat der Göttinger Kripo an.

Die Ermittler mit speziellen Kenntnissen im Cybercrime-Bereich konnten dann nach umfangreichen, intensiven Ermittlungen am 09.11.2012 den 38-Jährigen in Frankfurt (Hessen) festnehmen, den Zweiten am vergangenen Montag (26.11.12) in Düren (Nordrhein-Westfalen.) Der am Montag Festgenommene erhielt seine Aufträge direkt aus Ghana und leitete sie an den Frankfurter weiter. Als dieser weitere 7.500 EUR vom Opfer entgegen nehmen wollte, wurde er dabei von Spezialkräften der Polizei dingfest gemacht. Weitere geplante Betrugsversuche im benachbarten Kassel konnten vereitelt werden. Im Zuge der Ermittlungen wurde auch bekannt, dass Opfer via Singlebörsen gezielt in Deutschland, Spanien und den USA gesucht wurden.

Beide Tatverdächtigen sitzen nun in Untersuchungshaft. Das hochwertige Fahrzeug (ca. 50.000 Euro) des in Düren Festgenommenen wurde beschlagnahmt.

Ihre Polizei rät:
Vorsicht bei der Online-Liebe: Sagen Sie "Nein", wenn Onlinepartner Geld fordern! Fragen Sie im Zweifel die Polizei. Ihre Fragen werden vertraulich behandelt! Im Internet kann man sich nie sicher sein, dass der "Partner" seine Identität täuscht und Absichten vortäuscht!

Wie Sie "Romance-" oder "Love-Scammer" im Netz erkennen, wie ihre Sprache ist und was Sie tun können, wenn Sie "gescammt" wurden, finden Sie in den Infos unter:
www.polizei-beratung.de/themen-und-tipps/betrug/scamming/rat-und-hilfe.html
 

Rückfragen bitte an:
Polizeiinspektion Göttingen
Presse-/Öffentlichkeitsarbeit
Telefon: 0551/491-2017
Fax: 0551/491-2301
E-Mail: pressestelle@pi-goe.polizei.niedersachsen.de
http://www.pi-goe.polizei-nds.de 

Dienstag, 27. November 2012

Rufnummern-Fake(Spoofing) - Amtsgericht Bremen

Missbräuchliche Verwendung der Rufnummer des Festnetzanschlusses des Amtsgerichts Bremen (0421) 361 - 6115

Seit Montag (19.11.2012) geben sich vermehrt Anrufer als Mitarbeiter des Amtsgerichts Bremen – Mahnabteilung – aus und mahnen Geldzahlungen in Höhe von 800,00 € an. Zur Abwendung einer Zwangsmaßnahme könne der Angerufene eine Zahlung von 800,00 € bzw. die Zahlung eines Zeitungsabonnements leisten.

Wir weisen darauf hin, dass derartige Anrufe nicht von Mitarbeitern des Amtsgerichts Bremen getätigt werden. Wir gehen davon aus, dass die Rufnummernanzeige (0421 – 361 6115) manipuliert ist. Es wird empfohlen, auf derartige Anrufe nicht einzugehen und gegebenenfalls die örtliche Polizeidienststelle zu informieren sowie Strafanzeige zu erstatten.

>>>  http://www.amtsgericht.bremen.de/sixcms/detail.php?gsid=bremen85.c.1739.de

Freitag, 23. November 2012

Polizeikontrolle in Sonthofen beendet Kaffeefahrt in die Schweiz

Am Donnerstagvormittag kontrollierte die Polizei Sonthofen einen Reisebus, welcher mit älteren Leuten auf dem Weg zur einer, so wie es in der Postwurfsendung hieß, "Weihnachtsausstellung" war.


Alle Personen hatten zuvor eine Einladung bekommen, in denen ihnen neben allerlei Geschenken auch ein Gewinn von 2.000 Euro in Aussicht gestellt wurde.
Aufmerksam auf diese Ausflugsfahrt war die Polizei durch eine 90-jährige Dame geworden, welche bei ihrer Bank eine Einzahlung von 2.000 Euro ankündigte, die sie bei dieser Busreise bekommen würde. Der Bankangestellte machte sich Sorgen und verständigte daraufhin die Polizei.

Bei der Kontrolle des Fahrzeugs wurde festgestellt, dass der Lenker aus dem Lkr. Gütersloh seine Tagesruhezeit nicht eingehalten hatte, weswegen er mit einer Anzeige rechnen muss. Der Busfahrer gab an, dass er von einem ihm nur mit Vornamen bekannten Mann mit der Fahrt beauftragt worden sei.
Nach seinen Angaben bekommt er jedes Mal das genaue Reiseziel, welches sich in der Schweiz befindet, erst kurz vor Ankunft über Mobiltelefon mitgeteilt. Da die Nummer unterdrückt sei, ist ein Rückruf bei dem Auftraggeber nicht möglich. Die Kosten der Fahrt erhält er bei Ankunft in bar ausgezahlt.
Weitere Recherchen der Polizei Sonthofen ergaben, dass die veranstaltende "Firma" aus Leipzig den dortigen Behörden nicht bekannt ist und zudem die angegebene Adresse nicht existiert.

Nach Zusammenfassung aller Fakten kamen den Reisenden dann doch Bedenken bezüglich der Seriosität des Veranstalters. Da die Senioren aus dem Allgäu natürlich auch nicht über den Bestimmungsort informiert waren, hatte zudem nur eine Hand voll einen Personalausweis für den Grenzübertritt dabei.
Sie wurden durch die Polizei über die möglichen Folgen aufgeklärt, worauf sich die Gesellschaft entschloss, die Reise an Ort und Stelle abzubrechen und den Fahrer aufforderte, sie wieder nach Hause zu fahren.

>>>  all-in.de

Donnerstag, 22. November 2012

Deutsches Betrüger-Paar auf Mallorca verhaftet

Einem deutschen Residentenpaar wird auf Mallorca großangelegter Internet-Schwindel zur Last gelegt.
Nach einer Meldung der Última Hora hat die Guardia Civil in Santa Ponça jetzt die beiden Deutschen festgenommen.
Festnahme auf Mallorca
Den beiden mutmaßlichen Betrügern wird zur Last gelegt via Internet Elekronikwaren angeboten, die Gelder kassiert, die Ware jedoch nicht an die Käufer versandt zu haben. Das Ehepaar lebte in dem beliebten Ferienort auf großem Fuß.
Das ortsbekannte Paar bewohnte in dem Urlaubsort im Südwesten der Insel ein Luxus-Apartement und fuhren zwei Luxuswagen der Marke Mercedes.
Das Gaunerpärchen, das zuvor mit der gleichen Masche auf der Schwesterinsel Ibiza und in Alicante unterwegs war, soll hunderte Online-Käufer betrogen haben.
Auch in Deutschland werden die beiden Bundesbürger per Haftbefehl gesucht, wo sie in einem Online-Shop hochwertige Kameras, Computer und Laptops zu Schnäppchenpreisen verkauften. Wie auf Mallorca kassierten sie das Geld, ohne die Ware auszuliefern. Allein in Deutschland soll der Schaden mehr als 150.000 Euro betragen.
Die Täter wurden inzwischen nach Madrid geflogen, von wo aus sie nach Deutschland ausgeliefert werden. Ihnen droht eine langjährige Haftstrafe wegen schwerem, gewerbsmäßigem Betrugs.

Orig. Quelle:  http://www.mallorcainfos.com/mallorca-news/deutsches-betrueger-paar-auf-mallorca-verhaftet/

Mittwoch, 21. November 2012

Sat1: Akte siegt vor Gericht gegen Katja Günther

"Kleiner Sieg für die Pressefreiheit" - Bilder-Streit: Sat.1-Magazin "Akte" siegt vor Gericht

Das Sat.1-Magazin "Akte" durfte das Foto einer ehemaligen Inkasso-Anwältin zeigen, die Forderungen aus sogenannten Abofallen-Ageboten im Internet durchsetzte. Ulrich Meyer sprach von einem "kleinen Sieg für die Pressefreiheit".

Vor knapp zweieinhalb Jahren zeigt das Sat.1-Magazin "Akte" das unverpixelte Foto einer ehemaligen Inkasso-Anwältin, die Forderungen in Millionenhöhe aus sogenannten Abofallen-Angeboten im Internet durchsetzte. Zu Recht, wie nun das Berliner Kammergericht entschied. Die Anwältin war nach Ausstrahlung des Berichts gegen Sat.1 und die Produktionsfirma Meta Productions vorgegangen, wogegen sich beide Unternehmen nun mit Erfolg wehrten.

"Ich bin froh, dass wir nicht den bequemen Weg der schnellen Beilegung gegangen sind, sondern gemeinsam mit den Anwälten von Noerr einen kleinen Sieg für die Pressefreiheit haben erstreiten können", zeigte sich Moderator und Produzent Ulrich Meyer zufrieden. Das Landgericht Berlin hatte die Klage der Anwältin bereits vor knapp einem Jahr zurückgewiesen, auch die anschließende Berufung brachte keinen Erfolg.

Bis Februar 2009 hatte die Frau rund 1,8 Millionen Mahnungen an unzählige Opfer von Abofallen-Angeboten verschickt. Dafür hatte sie sich bereits vor mehreren Zivilgerichten wegen Geltendmachung unberechtigter Forderungen verantworten müssen. Mittlerweile ist sie nach Angaben von "Akte" zwar nicht mehr als Inkasso-Anwältin, sondern als Strafverteidigerin tätig. Nach wie vor ermittelt aber die Münchner Staatsanwaltschaft gegen die Juristin im Zusammenhang mit ihrer früheren Inkassotätigkeit wegen Beihilfe zum Betrug.

http://www.dwdl.de/nachrichten/38472/bilderstreit_sat1magazin_akte_siegt_vor_gericht/

Zur Kaffeefahrt mit der Straßenbahn

Verbraucherzentrale warnt vor dreisten Abzockern und Betrügern


Eine Einladung zu einem großen Geburtstagsfest mit Sektempfang und Festessen in einer Gaststätte oder Hotel am Wohnort – wird gegenwärtig mal wieder an die Bewohner der größeren Städte Sachsen-Anhalts versandt. Doch aus der Freude der Angeschriebenen wird regelmäßig Frust. Sie müssen im Verlaufe der "Feier" ganz schnell feststellen, dass hier nichts anderes abläuft, als eine schnöde Kaffeefahrt - eben nur vor Ort und leicht mit der Straßenbahn zu erreichen. Die versprochenen Geburtstagsgeschenk-Körbe werden nicht ausgehändigt, aber in nicht enden wollenden Verkaufsgesprächen völlig überteuerte Nahrungsergänzungsmittel mit angeblich gesundheitlichen Nutzen angeboten.


Das "persönliche Wertgeschenk" in Höhe von knapp 500 Euro wird nach Schilderung von Verbrauchern bei Reisebuchungen verrechnet. Diese Reiseanmeldungen lassen sich zwar problemlos durch einen Widerruf aus der Welt schaffen. Allerdings kassieren die Vermittler dieser Reisen von den Verbrauchern horrende so genannte Beratungs- und Service-Gebühren pro Person für jede gebuchte Reise ab. Da kommen schnell dreistellige Euro-Beträge zusammen. Zwei halleschen Seniorinnen, die in unserer Beratungsstelle vorsprachen, wurden auf diese Art und Weise um jeweils 792 Euro per EC-Cash erleichtert. Glaubhaft schilderten sie übereinstimmend, dass die Vermittlerin die EC-Karten lediglich zum Auslesen der Daten benötigt hätte. Nach drei Tagen würde eine Einkaufskarte für einen Supermarkt mit einem Guthaben von fast 500 Euro zugesandt. Dafür unterschrieben die Verbraucherinnen jeweils ein Formular, welches in einem sofort verschlossenen Briefumschlag ausgehändigt wurde. Erst nach der Veranstaltung kam der Schock: Sie haben unterschrieben, sie hätten ein ca. 90-minütiges Beratungsgespräch in Anspruch genommen und erkennen die Vermittlungsgebühr von 99 Euro per Person und Reise ausdrücklich an. Diese wird laut unterschriebener Quittung weder auf den Reisepreis angerechnet, noch bei Widerruf oder Stornierung der Reiseverträge zurückerstattet. Eine andere Verbraucherin schildert, sie habe (zum Glück) keine EC-Karte dabei gehabt und deshalb nur eine Anzahlung für die gebuchten Reisen geleistet. Dafür erhielt sie keinen Beleg. Alles sollte umgehend zugeschickt werden, was natürlich nicht geschah. Auf der Suche nach einer Adresse wandte sich die Verbraucherin an den Inhaber der Gaststätte, wo die Verkaufsveranstaltung stattgefunden hat. Der allerdings gab sich ahnungslos.

Was hier passiert, ist nach Auffassung der Verbraucherzentrale Sachsen-Anhalt e.V. dreiste Abzocke. Die geschädigten Verbraucherinnen haben Anzeige wegen des Verdachtes des Betruges gestellt. Davon erhalten sie ihr Geld zwar nicht zurück, aber sie wollen, dass es anderen Verbrauchern nicht genauso ergeht. Die Einladungen für derartige Veranstaltungen - wie immer sie auch benannt werden – gehören zur Vermeidung von persönlichem Ärger und finanziellen Verlusten ganz einfach in den Papierkorb.

http://www.vzsa.de/zur-kaffeefahrt-mit-der-strassenbahn

Gifttwister – Aufruf an alle Geschädigten!

Bisher waren die Betreiber des Abzockprojektes Gifttwister ja vollkommen anonym, auch wenn die Spuren in eine gewisse Richtung deuten. Jetzt behauptet aber ein Herr Richard Müller aus Hannover, den Betreiber von Gifttwister zu kennen.


gifttwister.com - anonymes, klassisches Schneeballsystem

 

Hiermit werden  alle Geschädigten aufgerufen, Anzeige gegen den Betreiber des Gifttwister-Projektes wegen vorsätzlichen Betruges zu erstatten. Der Herr Müller würde dann als Zeuge vorgeladen werden und wäre zur Aussage verpflichtet. Sollte er sich weigern, würde er Gefahr laufen, sich der Begünstigung oder Strafvereitelung strafbar zu machen.

Details können u. a. hier

http://falkito2012.blogspot.de/

nachgelesen werden.

Gifttwister war zudem mit dem Zahlungsprozessor Cosmicpay verknüpft, über den hier bereits ein Artikel zu finden ist >>>   Cosmicpay.com - Zahlungsprozessor für Falkito (Gifttwister, Forex4Free)

Dienstag, 20. November 2012

27-Jähriger soll Tausende betrogen haben

William F. ist angeklagt, Menschen mit Inkassobriefen unter Druck gesetzt zu haben.

Günstige Angebote aus dem Callcenter: Solchen Werbeanrufen können Verbraucher einen Riegel vorschieben. Am besten geht das schriftlich. Foto: Franziska Koark

Noch keinen Durchbruch brachte die Verhandlung vor dem Landgericht gegen einen 27-jährigen Krefelder, der sich seit März 2012 wegen Betruges im Callcenter-Milieu verantworten muss. William F. wird vorgeworfen, persönliche Daten von zehntausenden ehemaligen Gewinnspielteilnehmern aufgekauft zu haben. Dann soll er per Inkassofirma Druck auf die Spieler ausgeübt haben, obwohl diese dem mutmaßlichen Betrüger nichts schuldeten. Als sich Hunderte von Kunden wegen der Inkassobriefe beschwerten und Anzeige erstatteten, flog William F. auf.

Rund 8000 eingeschüchterte Personen hatten aber gezahlt, so dass sich der Gesamtschaden auf rund 1,35 Millionen Euro beläuft. William F., bei dem fast eine halbe Million Euro sichergestellt worden waren, schweigt zu den Vorwürfen.

Seine drei Verteidiger wollen glaubhaft machen, ihr Klient habe nur Daten von säumigen Zahlern gekauft. Auch habe er keinesfalls ehemalige Teilnehmer durch Inkassobriefe einschüchtern, sondern lediglich an ihre Zahlungsverpflichtungen erinnern lassen.

Adressenhändler aus der Türkei soll aussagen, erscheint aber nicht

Im September jedoch hatte ein ehemaliger Callcenter-Betreiber als Zeuge das Gegenteil ausgesagt: Bei den Kundenadressen sei nie von Inkasso die Rede gewesen. Er habe nur persönliche Daten von Kunden und keine Forderungen an F. verkauft.

Ob der Angeklagte sich die Forderungen aus den Fingern gesogen hatte oder nicht, darüber sollte auch die Zeugenaussage eines weiteren Adressenhändlers Aufschluss geben. Der hätte jetzt für seine Aussage aus der Türkei anreisen sollen, erschien jedoch nicht vor Gericht. Der Prozess wird fortgesetzt.

http://www.wz-newsline.de/lokales/krefeld/27-jaehriger-soll-tausende-betrogen-haben-1.1159015

Sonntag, 18. November 2012

eVisionTeam Webcenter – Kunden Nepp mit eingekaufter Billigsoftware

Das neue Webcenter von evisionteam glänzt mit einer bei ´b1gmail.com` eingekauften Reseller-Billigsoftware, deren Funktionen es außerdem bei Google seit Jahren kostenlos gibt. Für schlappe 60 Euronen Gebühr dreht Robert Schmalohr gemeinsam mit seinem neuen Geschäftsführer-Strohmann Bernd Schulte den ahnungslosen Keulern, ähm Partnern wieder mal den letzten Schrott an.

Das als absolute Topleistung angebotene Webcenter besteht in großen Teilen aus einem Reseller-Softwarepaket, dass man für unter 200 Euro hier einkaufen kann: http://www.b1gmail.com/de/infos/

Schmalohr & Co haben also bereits nach ungefähr 3-4 Jahreszahlungen von ihren Lemmingen die Investition für die Softwarebausteine raus und kassieren danach ab. Denn das Webcenter ist natürlich nur der Einstieg. Anschließend werden den Leuten noch jede Menge weiteres überteuertes und sinnloses Zeug angedreht.

Das Webcenter wartet dabei mit grandiosen Errungenschaften, wie Notizblock, Terminkalender und ähnlichem Firlefanz auf, den es man bei Google und an fast jeder anderen Ecke im Netz völlig gratis bekommt. Am witzigsten ist, dass evisionteam auf seiner zusammengebastelten Homepage bis vor kurzem noch selbst die kostenfreie Terminkalenderfunktion von Google integriert hatte.

Aber das ist ja noch längst nicht alles, an dieser absoluten `Weltneuheit`. Nein, es gibt auch einen URL-Verkürzer mit automatisch erstelltem QR-Code und der Möglichkeit sich als Vertriebsheini in einer Kartenfunktion eintragen zu lassen (eigentlich ganz vorteilhaft, denn so kann man wenigstens mal sehen, dass Schmalohr eine kleine Klitsche mit nur einer Handvoll Keulern betreibt).

Auch hier gilt: Bei Google gibts den URL-Verkürzer mit QR-Code-Generator schon lange kostenlos. Jede andere Networkfirma bietet das Eintragen in einer solchen Übersichtkarte schon im eigenen Interesse kostenlos an. Nur evisionteam leiert seinen Leuten dafür noch Geld aus der Tasche. Ein entsprechendes Script für sogenannte gebrandete, also mit dem Wunschfirmennamen versehene URL-Verkürzer, gibt es von verschiedenen Anbietern im Netz kostenlos. Schmalohr und Konsorten mussten sich also nur das Script besorgen und konnten dann mit zwei, drei Korrekturen Ihren eigenen evision-Verkürzer anbieten ohne selbst einen Cent dafür gezahlt zu haben.

Eine Frechheit ist vor allem auch, dass Basis 2.0 (der letzte Software-Krepierer aus dem Hause evisionteam, der nie richtig funktioniert hat) jetzt auf Eis gelegt wurde und die dafür geleisteten Jahreszahlungen nicht auf das Webcenter angerechnet werden. Die Partner von Schmalohr müssen also neue 60 Euro auf den Thresen legen und müssen sich dann auch noch eine komplett neue Downline aufbauen, denn die Basis Downline zählt fürs Webcenter nicht. Schlau, der Schmalohr, denn er braucht ja frisches Geld, weil das alte schon längst (z.B. für die Spesen der eingeflogenen lettische Spielkameraden) verpulvert ist. Und das Beste ist: die Damen und Herren Keuler scheinen tatsächlich dafür zu löhnen.

Die Links zu den kostenfreien Google-Funktionen zum Vergleich:

http://support.google.com/calendar/?hl=de (Aufgabenverwaltung, Kalender)

http://docs.google.com/ (Notizen, Dokumente-Cloud)

http://goo.gl/ (URL-Verkürzer mit QR-Code Funktion)

Dienstag, 13. November 2012

Bonofa AG, verknüpft mit CSC -Company Structure Consulting AG, Aurum Plus GmbH, Alphapool AG, Cube7 u. a.

Wieder eine geniale Idee zum Geld verdienen?
Sicher, aber nur für jene die das System erfunden und aufgebaut haben, also an der Spitze stehen.

Manchmal hat man das Gefühl, es gibt Menschen die denken dass alle anderen mit dem Klammerbeutel gepudert wären. Doch dank dem Internet sind diese Zeiten lange vorbei.


Laut des Impressums auf bonofa.com soll der Sitz der Bonofa AG in Vaduz/Lichtenstein sein. Mehr als merkwürdig erscheint da, dass die Domainregistrierungen und auch das Markenschutzrecht in Deutschland liegen.
Die Hauptdomain bonofa.com ist auf einen Herrn Andreas Hoyer aus Mandelbachtal registriert.

My-Bonofa.com scheint zur Anwerbung von Mitgliedern in die Struktur gedacht sein, wobei laut des Impressums Wilke-Seeger, Wollmer und Buettgenbach involviert sind.

Hinter Bonofa an sich stecken aber offenbar andere Leute. So gibt es beispielsweise die Seite bonofa.com in deren Impressum man die Bonofa AG mit Sitz in Vaduz, Liechtenstein findet. Die dort angegebenen Herren aus Österreich, die den Verwaltungsrat bilden, scheinen keine wirkliche Rolle zu spielen. Denn die Seite an sich ist auf die "aurum plus GmbH" von Gernot Fuhr in Saarbrücken registriert. Dort taucht Gernot Fuhr zwar nicht auf, denn die Geschäftsführer heissen Tilgenkamp und Kulla. Fuhr steht aber in der Whois-Abfrage als Verantwortlicher dar und spielt mit Sicherheit die tragende Rolle. aurum plus ist laut eigenen Angaben eine Edelmetallhandels GmbH, die Gold und Silber verkauft. Selbstverständlich auch mit den network-üblichen "Sparplänen". Bonofa scheint somit eine weitere Vertriebslattform für deren Absatz zu werden.

Die aurum plus GmbH ist aber nicht das einzige Unternehmen des Herrn Fuhr. Unter der gleichen Adresse in Saarbrücken git es nämlich noch die Alphapool AG, bei der Fuhr dann auch tatsächlich als Vorstand eingetragen ist. Die Alphapool betreibt wohl Immobiliengeschäfte, hat eine Eigenkapital von 50.000 Euro und ist bei GoMoPa unter anderem dadurch negativ aufgefallen, dass sie mit übertriebenen Versprechungen Lebensversicherungspolicen ankaufen und daraus durch hochriskante Immo-Geschäfte angeblich innerhalb von 6 Jahren das doppelte machen wollen. Das Versprechen der alphapool AG: Geben Sie uns 20.000 Euro, wir geben Ihnen in 6 Jahren 40.000 Euro zurück.

Der Immobilienbereich ist für Nepper ja immer recht dankbar, da man seine Programme schön ruhig über möglichst lange Zeiträume anlegen kann und sich nicht schon zu Beginn (also in der Phase des Abkassierens) mit lästigen Renditeforderungen rumschlagen muss. Falls das System dann nach einigen Jahren doch nicht funktioniert, kann man ja ein paar Ausreden erfinden, das Unternehmen liquidieren oder sich aus dem Staub machen und hat bis dahin schon jede Menge kassiert. Hier gibts einen Bericht und eine professionelle Einschätzung zu diesen Machenschaften, in dem Fuhr auch persönlich erwähnt wird: http://www.finanz-forum.de/online_active_t5584.html


Die eigentliche Gesellschaft die hinter Bonofa steckt, ist also die CSC -Company Structure Consulting AG, die treuhänderisch den Betrieb der BONOFA AG regelt - http://www.oera.li/webservices/HRG/HRG.asmx/getHRGHTML?chnr=0002383447&amt=690&toBeModified=0&validOnly=11000&lang=1&sort=0

Diese CSC ist von der FMA als Treuhandgesellschaft mit eingeschränkter Bewilligung gelistet - http://register.fma-li.li/fileadmin/user_upload/dokumente/publikationen/Treuhaender/de/121010_19_Treuhandgesellschaften_mit_eingeschraenkter_Bewilligung_mit_ihren_Konzessionstraegern.pdf

Cube7 wurde ebenso noch in Bonofa integriert.
cube7 ist in der realen Produktewelt eigentlich die Weiterentwicklung des Rubik´s Cube. In Deutschland auch Zauberwürfel genannt. Anders als sein älterer Bruder hat er pro Seite nicht 3x3, sondern 7x7 Felder die man in die richtige Farbe drehen muß.

Den Zauberwürfel hat die Bonofa anscheinend als Symbol gewählt. Herr Hoyer, der bereits erwähnt wurde, weil er die Domain bonofa.com registriert hat, ist auch der Inhaber der Domains: http://cube7.org/ und http://cubeseven.org/

Das Ganze ist also ein recht verzweigtes Firmennetzwerk. Je verzweigter derartige Firmenkonstrukte sind, umso mehr unterstreicht das in meinen Augen, dass Vorsicht geboten ist.

Montag, 12. November 2012

Deutschlands schlimmster Betrüger Ulrich "Richie" Engler angeklagt

Jetzt erhob die Staatsanwaltschaft Anklage gegen Ulrich Engler (51, Spitzname „Richie“).

Der renommierte Strafrechtler und Verteidiger Steffen Lindberg (35): „Es ist eines der größten Wirtschaftsstrafverfahren der Nachkriegszeit. Es wurden knapp 1300 Zeugen bundesweit benannt, die Ermittlungsakten füllen mehr als 50 Leitzordner.“

Rückblick: Der Sohn eines Straßenbauers, der nie bei einer Bank gearbeitet hat, gab sich jahrelang als Investmentexperte aus, der mit Computerprogrammen die Entwicklung von Aktien als Erster erkennen könne. Auftakt des Mammut-Prozesses vorm Mannheimer Landgericht: vermutlich schon im Januar 2013.

Orig. Quelle: http://securitybymike.com/4.html

Freitag, 9. November 2012

MagneticBuilder - Pyramidensystem von Sherm Mason

Es gibt keine regulären Infos darüber, wer der Eigentümer der Webseite magneticbuilder.com ist oder über wen das Geschäft läuft.

Die Domain wurde am 27. September 2012 registriert und gibt einen "Optimus Dale als  administrativen Kontakt an.
Optimus Dale ist ein Fake-Name der von Sherm Mason verwendet wird, der auch Magic Dolla betreibt.

Optimus Dale is the owner of Magic Dolla. He is the financial arm behind its creation.

Optimus Dale is a stage name as he wishes to remain anonymous due to a little “scorn” he has witnessed by some, directed at Sherm Mason.

Da es sich bei Magic Dolla um ein 1$-Pyramidensystem handelt, dürfte klar sein, wo die Anonymität herrührt.

Ein Check der Hosts auf der gleichen IP wie magneticbuilder.com zeigt, welche Scams noch betrieben werden.


  • "Downline IPO" scheint eine Art der Rekrutierung auf der Basis der Lead-Generierung co-op zu sein.
  • "2 × 2 Evolution" ist ein 2 × 2-Matrix basiertes Pyramidensystem
  • “It’s 10 bucks” ist ein $ 10 Matrix - Pyramidensystem
  • "Lol2bank" scheint eine Art $ 25 replizierte Capture-Seite zu sein
  • "Fortune 200x" (mittlerweile aufgelöst und offline) war ein 2 × 10-Matrix-basiertes Pyramidensystem
  • "36kin10weeks" verspricht den Besuchern die Möglichkeit zu "$ 36.000 innerhalb von 10 Wochen zu verdienen", jedoch nicht alle Informationen offen zu legen, wenn man sich anmeldet
  • "Flip 20" ist ein 2 × 1-Matrix-basiertes $ 10 Pyramidensystem

Doch die erwähnten Scams sind nur die Spitze des Eisbergs, wie eine einfache Suche bei Google zeigt.

MagneticBuilder bietet weder Produkte noch Dienstleistungen an, sondern trägt sich durch Geldumverteilung unter den Mitgliedern, durch bezahlte Mitgliedschaft, wofür Werbeeinblendungen vergeben werden.

Hier werden ganz eindeutig Kopfgelder gezahlt, denn die Mitglieder erhalten für jedes gesponserte zahlende Mitglied 15 $ und für jede kostenfreie Mitglied 5 $.

Sherm Mason hat alleine in diesem Jahr bereits mehrere kurzlebige Systeme auf den Markt geworfen, von daher dürfte es nur eine Frage der Zeit sein, bis auch hier die Provisionen in's Stocken geraten und das ganze Pyramidensystem somit in sich zusammen fällt.

Warnung dazu: behindmlm.com

Gold zum halben Preis: Haft für Betrüger

Er verkaufte Anlegern Gold zum Schnäppchenpreis, das in Wahrheit gar nicht existierte. Ein 35 Jahre alter Mann wurde deshalb nun zu fünfeinhalb Jahren Gefängnis verurteilt. Das Landgericht Mannheim sprach ihn am Mittwoch wegen Betruges in 355 Fällen schuldig. Der Mann hatte die Taten gestanden. Die Anklage hatte den Schaden auf 4,3 Millionen Euro beziffert.



Für seine Geschäfte hatte der Verurteilte von Mannheim aus auf den Komoren die eBank 24 gegründet. Über Vertriebsleute wandte er sich an Anleger: Sie sollten Lebensversicherungen auflösen und das Geld in Gold investieren. Dafür sollten sie lediglich den halben Marktpreis für das Edelmetall bezahlen und nach zwei Jahren die doppelte Summe zurückbekommen. Das Gold, das angeblich seine Bank verwahren sollte, besaß er aber gar nicht.

«Dem Angeklagten ist es immer gelungen, alle Zweifel und Bedenken auszuräumen», sagte die Richterin. 2010 untersagte die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht der eBank 24 das Betreiben von Bankgeschäften. Die Staatsanwaltschaft hatte sechseinhalb Jahre Haft gefordert, die Verteidigung eine Strafe von etwa fünf Jahren. Der 35-Jährige muss mehreren Geschädigten, die die Klage unterstützt hatten, insgesamt rund 60 000 Euro plus Zinsen zahlen.

Orig. Quelle:  http://www.ffh.de/news-service/ffh-nachrichten/nController/News/nAction/show/nCategory/suedhessen/nId/20569/nItem/gold-zum-halben-preis-haft-fuer-betrueger.html

Donnerstag, 8. November 2012

Organisierte Kriminalität - Geldwäsche in Deutschland auf Rekordhoch

Ihren Plan, illegales Geld rein zu waschen, verwirklichen immer mehr Kriminelle in Deutschland. Die Ermittler des BKA mussten noch nie so viele Fälle bearbeiten.

Tatort Kasino: Viele Spielhallen werden zur Geldwäsche missbraucht

In Deutschland wird vermehrt schmutziges Geld aus dem Ausland gewaschen. Indiz dafür sind die gestiegenen Verdachtsanzeigen wegen Geldwäsche, die nach Angaben des Bundeskriminalamts (BKA) im vergangenen Jahr einen neuen Höchststand seit Inkrafttreten des Geldwäschegesetzes 1993 erreicht haben.

Demnach sind 2011 insgesamt 12.868 Verdachtsmeldungen nach dem Geldwäschegesetz bei der nationalen Zentralstelle zur Bekämpfung der Geldwäsche und der Finanzierung des Terrorismus eingegangen. Laut BKA-Chef Jörg Ziercke sind das 17 Prozent oder rund 1.800 Fälle mehr als 2010. In rund 44 Prozent der Fälle habe sich der Verdacht einer Straftat erhärtet.

Stark gestiegen sind demnach vor allem Betrugsdelikte, bei denen Privatpersonen ihr Konto für die Geldwäsche zur Verfügung stellen. Diese sogenannten Finanzagenten leiten die eingehenden Beträge dann gegen Provision an Hinterleute im Ausland oder andere Finanzagenten weiter.

Darüber hinaus würden aber auch der Immobilienmarkt, Restaurantbetriebe und Spielhallen zur Geldwäsche missbraucht. Die Ermittler haben es häufig aber auch mit Umsatzsteuerbetrug beim Handel mit Strom und Gas oder mit großen Importen von Handys zu tun.

Laut BKA ist die Suche nach ungewöhnlichem Finanzgebaren auch ein wichtiges Instrument der Terrorismusbekämpfung. "Die Bekämpfung von Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung ist ein Eckpfeiler der gesellschaftlichen Stabilität", sagte dazu die Exekutivdirektorin der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin), Gabriele Hahn.

Orig. Quelle: http://www.zeit.de/wirtschaft/2012-10/geldwaesche-bka-organisierte-kriminalitaet

Agenda: Florian Homm - Ein Phantom kehrt zurück

Er war der skrupelloseste Finanzinvestor Deutschlands - bis er verschwand. Seit fünf Jahren ist Florian Homm auf der Flucht vor Behörden und Kopfgeldjägern. Nun spricht er mit der FTD. Weil er noch einmal neu anfangen will. Alles nur Bluff?



Es ist wie früher. Die Spielregeln diktiert er - Florian Homm. Niemand anders. Zuerst weigert er sich noch, mit der FTD zu sprechen. Warum soll er das erste Interview nach fünf Jahren im Untergrund ausgerechnet mit denen führen, die den ganzen "Bullshit" losgetreten haben, weil sie als Erste über die Kopfgeldjagd auf ihn berichtet und damit sein Leben im Exil gefährdet haben? "No way!"
Dann besinnt er sich. Aber er stellt Bedingungen. Er wählt den Redakteur aus. Er bestimmt, wo das Gespräch stattfindet. Er gibt das Datum vor. Und er wird den Redakteur vorher durchsuchen lassen. Dann wäre er bereit, und nur dann. "Der alte Florian Homm hätte nie mit Ihnen gesprochen", sagt er später. Aber jetzt sei er ein anderer Mensch. Selbstkritisch, reflektiert, geläutert - und gläubig. "Wenn ich nicht mindestens zweimal in der Woche in der Kirche bin, fühle ich mich schlecht."
Das soll der legendäre Florian Homm sein? Der Finanzhai, der vor über fünf Jahren untergetaucht ist? Der mit aufreizender Arroganz Zigarre paffte, während er die Traditionswerft Bremer Vulkan zerlegte? Der als Großaktionär den Bundesligisten Borussia Dortmund an sich riss und am Ende die von ihm gegründete Absolute Capital Management Holding (ACMH) zum Einsturz brachte?


Florian Homm ist das Enfant terrible der deutschen Finanzszene, der Inbegriff der skrupellosen Heuschrecke. Reich an Millionen, aber arm an Charakter. Er galt als härtester deutscher Corporate Raider, der Unternehmen enterte, um sie dann zu plündern. Er stieg damit zu einem der reichsten Deutschen auf - und verschwand plötzlich über Nacht.
Seit 2007 ist er auf der Flucht, vor Behörden, Anlegern und ehemaligen Freunden aus der Finanz- und Halbwelt, die ihn jetzt jagen lassen. In den USA laufen Ermittlungen wegen Börsenbetrugs. Hinter ihm sind Kopfgeldjäger und Privatdetektive her. Um diesen Mann und sein Abtauchen ranken sich Mythen. Mal sollen ihn die Hells Angels jagen, mal heißt es, er sei tot. Dann wieder heißt es, er arbeite jetzt als Finanzexperte für Drogenbosse in Südamerika. Er soll sich sogar das Gesicht operiert haben lassen, um unentdeckt zu bleiben. 
Und plötzlich will das Phantom reden. 
FTD Herr Homm, jahrelang haben Sie kein Lebenszeichen von sich gegeben, und Sie werden überall auf der Welt gesucht. Nun gehen Sie an die Öffentlichkeit, schreiben ein Buch. Was soll das?
Florian Homm Ich hatte den Hinweis bekommen, mich mal mit Howard Marks zu treffen, dem einst größten Pothändler der Welt. Der hatte im Knast gesessen, eine gemeinsame Bekannte hat uns zusammengebracht. Und als wir so beisammensaßen, erzählte er mir, dass er ein Buch über sich geschrieben habe, über seine Geschichte, und wie ihm das geholfen habe, einen Lebenssinn zu erkennen. Da dachte ich mir: Gut, ich habe eigentlich auch eine Geschichte zu erzählen. Schließlich hatte ich schon einige Zeit nachgedacht, was ich eigentlich für ein Leben hatte und wo das noch hinsoll. Also fing ich an, meine Geschichte aufzuschreiben.
Angeblich geprellte Investoren haben ein Kopfgeld von 1,5 Mio. Euro auf Sie ausgesetzt, die Botschaft verbreiteten Sie über Youtube in der ganzen Welt. Eigentlich die beste PR für Ihr Buch, die man sich vorstellen kann.
Homm Darauf hätte ich sehr gern verzichtet. Familienmitglieder von mir wurden bedroht, in eine meiner Wohnungen wurde eingebrochen, und es wurden Dokumente gestohlen. Das hat der Sache eine schlimme Dimension gegeben, mein Umfeld wurde plötzlich mit reingezogen.
Haben Sie Angst?
Homm Es gibt ja nun mal dieses Video im Internet, in dem meine Jäger das Kopfgeld präsentieren. Das hat eine Menge verändert. Denn was heißt das, wenn es einen solchen Auftrag gibt?
Was denn?
Homm Überlegen Sie mal: Es gibt ein paar Leute, die mich wirklich kriegen wollen, weil sie glauben, dass bei mir noch viel Geld zu holen ist. Die wollen mich auspressen. Aber die wissen auch: Ich bin ein krasser Typ, ein Pitbull. Ich gebe denen nichts, die müssen mich schon foltern. Und die wissen, sie müssten sich extrem warm anziehen, wenn sie mich überleben ließen. Die kommen also nicht zum Händchenhalten, das Kopfgeld ist ein verklausulierter Mordauftrag.
Jetzt übertreiben Sie aber.
Homm Nee. In Ihrer Zeitung habe ich doch gelesen, was die mit mir machen wollen. Festsetzen und mich zwingen, 30 Mio. Euro rauszurücken, ansonsten würde ich ans FBI ausgeliefert. Das ist lächerlich. Das FBI sucht mich gar nicht. Das ist Erpressung, Freiheitsberaubung. Mindestens. Das ist strafbar. Die wollen mich plattmachen.
Homm hat das Gespräch konzentriert begonnen und sich sehr um Besonnenheit bemüht. Wort für Wort scheint er abzuwägen. Jetzt schaut er misstrauisch. Keine Frage, er wähnt sein Leben in Gefahr.
Erst zwei Tage vor dem Interview setzte sich der Verleger des Buches, Christian Jund, mit der FTD in Verbindung. Homm sei zu einem Gespräch bereit, sagte er, irgendwo in Europa. Der Redakteur müsse allein kommen. Keine Fotos, keine elektronische Aufzeichnung des Gesagten, kein Handy, auch kein Phantombild von Homm nach dem Termin. Hat er sich also wirklich das Gesicht operieren lassen, wie spekuliert wurde? Es wäre naheliegend, ein Typ, 2,03 Meter groß, markant, bekannt - wie sonst könnte der so lange unerkannt untertauchen?
24 Stunden vor dem Treffen lässt Homm mitteilen, man solle sich morgen gegen Mittag im Großraum Paris aufhalten. Am Flughafen Charles de Gaulle angekommen, folgt die nächste SMS. Auf ins Stadtzentrum. In einer Hotellobby ganz in der Nähe des Centre Pompidou solle man warten. Endlose Minuten verstreichen.
Dann erscheint ein Vertrauter Homms. "Na, dann wollen wir mal zu Herrn Homm", sagt er. Zu Fuß geht es durch das enge Viertel. Eine gängige Methode, um festzustellen, ob jemand folgt. In einem anderen Hotel geht es direkt in den Fahrstuhl, raus, einen engen Gang entlang, eine schmale Treppe hoch. Sicherheitsleute warten vor einem Zimmer. Bevor man eintritt, filzen sie einen mit einem Metalldetektor.
Homm ist noch nicht da. Erst fünf Minuten später betritt ein großer, braun gebrannter Mann das Zimmer. Schlaksig und drahtig zugleich. Er stellt sich als Florian Homm vor - und sieht auch so aus. Small Talk liegt ihm nicht. Er ist ungeduldig, will loslegen.
Für einen 53-Jährigen macht er einen äußerst fitten Eindruck. Ski fahre er gern, und er angele stundenlang, Fliegenfischen, die Königsdisziplin, erzählt er später. Er trägt Jeans, Sakko, offenes Hemd, eine große Brille. Um den Hals eine Holzperlenkette, im Gesicht einen Fünftagebart. Er wirkt wie ein Kunsthändler, der in Paris durch die Galerien streift. Die Schiebermütze und den Rucksack legt er ab und lässt sich in einen Sessel fallen, der viel zu klein wirkt für diesen großen Mann, der im Laufe des Gesprächs immer ausufernder gestikuliert.
Wissen Sie, wer Sie "plattmachen" will?
Homm Wir sind da ziemlich weit. Ich werde alles daran setzen, die Hintermänner zu enttarnen, und sie dann neutralisieren ...
Der Mann ringt um seinen Gemütszustand. Er bemüht sich um einen kultivierten Ton, aber seine Stimme bebt. Wenn er in Wallung kommt, was schnell passiert, wird sie dröhnend. Er wringt die Hände, schaut konzentriert zu Boden, als habe er Sorge, die Kontrolle zu verlieren.
Homm ... in pazifistischer Form, natürlich. Das heißt, ich werde sie vor Gericht bringen.
Sie mutmaßen, dass hinter den Kopfgeldjägern ehemalige Kollegen von Ihnen stehen könnten.
Homm Wie gesagt, wir werden das herausfinden. Wichtig ist: Sollte ich eines unnatürlichen Todes sterben, werden viele unangenehme Dokumente an die Öffentlichkeit kommen. Dafür ist gesorgt.
Ist das die Botschaft Ihres Buches, eine Drohung gegen Ihre Widersacher?
Homm Ich habe mit dem Buch mehrere Ziele. Erst einmal habe ich meinen persönlichen Augiasstall ausgemistet. Ich habe mir mal in Ruhe überlegt, was für einen Mist ich die ganze Zeit über getrieben habe. Ich war stinkreich, hatte alles, was man als Stinkreicher so hat: Villen, Flugzeug, Privatzoo, Jacht, alles. Aber ich wusste nichts damit anzufangen. Ich habe mich nach zwei Jahrzehnten gelangweilt und furchtbar leer gefühlt. Mir geht es darum, junge Menschen davon abzuhalten, dieser blinden Gier nachzugeben. Wenn ich es nur schaffe, eine Seele zu retten, ist das Buch schon ein Erfolg.
Von der übelsten Heuschrecke zum Missionar?
Homm Erstens haben wir nicht nur schlechte Sachen gemacht. 80 Prozent waren gut. Zweitens: Ja, vom Saulus zum Paulus. Da bin ich ja nicht der Erste.
Homms Buch ist Bitte und Abbitte zugleich. Es ist vielleicht seine letzte Chance, das Leben im Untergrund zu beenden. In 130 Ländern will Homm sich die letzten Jahre aufgehalten haben, in ständiger Sorge aufzufliegen. Das stresst. Und es hat Spuren hinterlassen.
Vor allem aber will er sich aussöhnen mit seiner Familie, mit seiner Ex-Frau und seinen beiden Kindern. Und er will zurück ins Berufsleben. 25 produktive Jahre habe er noch vor sich, sagt er. Die wolle er nutzen und Gutes tun. Im Exil habe er Maximum Impact Medicine gegründet, eine karitative Organisation mit Sitz in Irland. Er wolle Geld einsammeln für Impfungen gegen Infektionskrankheiten - und so Tausende Leben retten. Das ginge nur, wenn kein internationaler Haftbefehl gegen ihn erlassen werde, wenn er keine Kugel in den Kopf bekäme, entführt oder in irgendeinem Gefängnis verrotten würde. Kann man ihm das alles wirklich abnehmen? Oder ist es nur ein riesengroßer Bluff?
Hat sich Ihr persönlicher Wunsch erfüllt, haben Sie wieder Kontakt zu Ihren Kindern?
Homm (reckt die linke Faust in die Höhe) Ja, ich habe die Kids getroffen! Sie sind jetzt 15 und 18 Jahre alt. Ich glaube, sie haben verstanden, warum ich so war, wie ich war. Ich hoffe das zumindest. Ich habe das Buch den Kids gewidmet - und sie um Verzeihung gebeten.
Wie waren Sie als Vater?
Homm Na, eigentlich nicht präsent. Ich war schon hin und wieder anwesend auf Mallorca, aber nur körperlich. Wenn unsere Hausangestellten Essen serviert haben, hat die Familie unten gegessen, mir wurde das Essen nach oben auf meinen Schreibtisch gestellt. Ich habe lieber die achtzehnte Ableitung von irgendetwas kalkuliert, um den Aktienkurs eines Unternehmens vorherzusehen, als mit meiner Familie zusammen zu sein. Ich wollte die Milliarde knacken.
Ein Leitmotiv in Homms Buch ist die Hassliebe zu seinem Großonkel, der Versandhauslegende Josef Neckermann. Einerseits beschmutzt er sein Andenken. Andererseits würdigt er ihn als die Triebfeder seiner Erfolgsgier, vergöttert ihn als Idol. Homm wollte erfolgreicher sein als Neckermann. Und Erfolg setzt er mit Geld gleich. Zudem macht er seine zerrüttete Familie, seine schwierige Jugend verantwortlich für sein Wesen als Emotionskrüppel.
Sie tragen einen Ring. Sind Sie wieder verheiratet?
Homm Meinen Sie, ein Florian Homm dürfte noch einmal heiraten?
Keine Ahnung. Haben Sie?
Homm Belassen wir es dabei. Aber immerhin, gut beobachtet.
Haben Sie zu Ihrer Ex-Frau wieder Kontakt, für die Sie in Ihrem Buch eine Liebeserklärung abgeben und die so großen Anteil an Ihrem geschäftlichen Erfolg hatte?
Homm Sie erlaubt den Kontakt zu den Kindern, dazu ist sie in keiner Weise juristisch verpflichtet. Sie ist wirklich clever. Ich hatte anfangs geschafft, ihr nur zehn bis fünfzehn Prozent unseres Vermögens zu überlassen, so rund 30 Mio. Euro. Da war ich unglaublich stolz drauf. Wie peinlich ist das denn! Na ja, sie hat das dann gemerkt und mir die Hölle heiß gemacht. Schließlich habe ich mehrfach nachgebessert. Ich verstand mich ja als Corporate Raider. Aber sie war, jetzt am Ende, fast noch besser.
Homm spricht akzentfreies Deutsch mit leicht hessischem Einschlag und einem bunten Wortschatz - obwohl er, wie er sagt, in den Jahren seiner Flucht vielleicht nur 30 bis 40 Stunden Deutsch gesprochen habe, hauptsächlich mit seiner Mutter. Die Arbeit an der deutschen Fassung seines Buches habe ihn wieder an seine Muttersprache gewöhnt, sagt Homm.
Die Einnahmen aus dem Verkauf Ihres Buches wollen Sie der Liberia-Stiftung spenden, die in Monrovia eine Schule unterhält. Sie selbst haben die Stiftung einst ins Leben gerufen und Sie mit knapp 1 Mio. Euro unterstützt. Sie hatten auch einen Diplomatenpass von Liberia ...
Homm ... den habe ich noch.
Komisch, uns hat der Botschafter Liberias in Paris mitgeteilt, der Ausweis sei längst abgelaufen, und er sei nicht verlängert worden.
Homm Er ist noch gültig, bis zum 11. November dieses Jahres. Ich war zudem Kulturattachée Liberias an der Botschaft in Paris. Übrigens, mit Ihrer Berichterstattung über mich haben Sie andere in den Schmutz gezogen. Liberia zum Beispiel, eines der ärmsten Länder der Welt. Gute Projekte haben Sie in ein schlechtes Licht gerückt. Das ist einer der Gründe, warum ich so wütend auf die FTD war. Liberias Botschafter war sehr erbost.
Woher wollen Sie das denn wissen? Sie haben doch seit Jahren keinen Kontakt mehr. Das hat uns der Botschafter sogar schriftlich gegeben.
Homm (lacht) Wollen Sie E-Mails sehen, einige Mitarbeiter befragen oder mit Zeugen sprechen? In den letzten drei Jahren musste ich zwangsläufig meine Tätigkeit reduzieren, trotzdem gab es Kontakt. Ich war ja auch in Paris, wie Sie selbst geschrieben haben, um mich mit meiner Mutter zu treffen. Warum auch nicht? Ich bin akkreditierter Diplomat bei der Unesco, und es gibt keinen internationalen Haftbefehl gegen mich. Oder haben Sie einen gesehen?
Nun, die US-Börsenaufsicht SEC beschuldigt Sie des Börsenbetrugs in erheblichem Ausmaße, und die US-Drogenbehörde, die DEA, sucht Sie.
Homm Mit der SEC wird sich mein Anwalt in den kommenden Wochen in Verbindung setzen und das Ganze aufklären. Wenn Sie sagen, die DEA suche mich, werde ich auch das klären. Mir war das nicht bekannt.
Die neue Transparenz hat Lücken, alles sagt Homm nicht. In seiner erfolgreichsten Phase verwaltete er mit seiner Absolute Capital Management Holding (ACMH) 3 Mrd. Euro Kundenvermögen, er schaffte damals den Sprung unter die 300 reichsten Deutschen. Aber wo ist sein Geld jetzt?
Sie behaupten, das meiste von Ihrem Geld sei weg. Schwer vorstellbar, angesichts Ihres Erfindungsreichtums in Finanzsachen. Hoffen Sie, dass die Jäger deswegen von Ihnen ablassen?
Homm Tatsächlich ist nicht mehr viel da.
Wie viel denn?
Homm Nicht viel, glauben Sie mir. Ich habe mich mit dem Buch jetzt zum ersten Mal überhaupt zu den ganzen Vorwürfen geäußert. Vor allem meine ehemaligen Partner, die mich seit Jahren mit ungerechtfertigten Vorwürfen überziehen, sollten wissen, dass ich nicht mehr alles mit mir machen lasse. Es war einfach ein Fehler, so lange zu schweigen.
An vielen Punkten des Gesprächs weicht Homm aus, bleibt nebulös. Nichts dazu, wo er lebt. Und auch die Details seiner Flucht lässt er unklar. Er sagt, ihn habe sein dekadentes Leben als Finanzinvestor auf Mallorca am Ende so angewidert, dass er von einem Tag auf den anderen beschlossen habe, alle Brücken abzubrechen und spurlos zu verschwinden.
Sie schreiben, Sie hätten Ihre Flucht von Mallorca aus angetreten - mit Ihrem Privatjet, einer Pilatus. Andere behaupten, Sie seien von Zürich aus verschwunden. Außerdem haben wir mal nachgerechnet: Eine Pilatus hat nur eine Reichweite von 4000 Kilometern - damit kommt man nicht bis nach Südamerika.
Homm (lächelt) Zum einen: Ich spreche nicht von "Flucht", ich nenne es "selbst gewähltes Exil". Zum anderen: Sie haben recht, die Pilatus hat nur eine Reichweite von 4000 Kilometern. Aber vor nicht allzu langer Zeit ist mein ehemaliges Flugzeug immerhin um die Welt geflogen. Mehr habe ich dazu nicht zu sagen.
Wie sieht denn heute ein normaler Tag im Leben von Florian Homm aus?
Homm Im vergangenen Jahr bin ich viel gereist und habe viel an dem Buch geschrieben. Ich habe meinen Glauben gefestigt und Maximum Impact Medicine konzipiert, die karitative Gesellschaft. Und ich mache viel Sport, um fit zu bleiben.
Das Reisen können Sie sich problemlos leisten?
Homm Das muss ja nicht mehr so teuer sein. Mein Rekord für ein Hotelzimmer beträgt 13 Dollar.
Keine Angst, irgendwo gefasst zu werden?
Homm Ich kann mich gut schützen.

Plötzlich wird Homm unruhig. Sechs Minuten dürfe das Gespräch noch dauern, dann müsse er weiter.
Man hat den Eindruck, dass die große Zeit der Konzernzerleger und Hedge-Fonds-Bulldozer, wie Sie einer waren, vorbei ist.
Homm Ich hoffe das. Von den Leuten, mit denen ich damals in Harvard studiert habe, wollten fast alle ins Investmentbanking, in die Unternehmensberatung oder in die Hedge-Fonds-Branche. Auf jeden Fall wollten sie alle möglichst rasch ihr persönliches Einkommen maximieren und sonst nicht viel. Eine ganze Generation ziemlich intelligenter Leute. Eigentlich ist das ziemlich traurig.
Was spricht dagegen, dass es so weitergeht?
Homm Ich halte Professor Michael Porter für einen sehr schlauen Menschen, einen Visionär, den ich aus meiner Harvard-Zeit kenne. Er ist neuerdings der Meinung: Für den Erfolg von Unternehmen wird künftig entscheidend sein, dass sie ethische, emotionale Bindungskraft entfalten. Bindung zu ihren Produkten, Bindung zu ihren Mitarbeitern, Bindung zu ihren Kunden. Ich glaube, in dieser Welt - da haben so opportunistische Finanzhaie, wie ich einer war, nicht mehr viel Platz.
Wo ist denn Platz für Sie?
Homm Mal sehen. Ich habe das Projekt Maximum Impact Medicine , das ist mir wichtig. Ich könnte natürlich auch in den Untergrund gehen, für einen Mafiaboss Geld waschen, mich umoperieren lassen und Mädchen jeder Güteklasse haben. Da gab es Möglichhkeiten. Das ist eine kranke Welt. Aber das will ich nicht, wirklich nicht. Ich möchte ein guter Mensch und Vater sein. Mehr geben als nehmen und Positives beitragen. Die Sprüche sind nicht entscheidend, sondern die Resultate. Schauen wir mal.
Florian Homm nickt und bedankt sich für die Zeit. Er setzt seine Schiebermütze auf, schnappt seinen Rucksack - und verschwindet.

Dienstag, 6. November 2012

Scammer sendet Videobotschaft an sein Opfer und gibt Interview

Ein besonders dreister Facebookbetrüger hat seinem Opfer eine Videobotschaft geschickt, um zu beweisen, daß er “echt” sei.


Der Schwindler versucht sich zunächst mit Schmeicheleien und Liebesgedichten das Vertrauen des Opfers zu erschleichen. Telefonate und Chats folgen – aber niemals Live-Chats vor einer Webcam. Wünsche nach einem Webcam-Chat umschifft der Schwindler geschickt mit Argumenten – es gäbe keine Webcam im Armee-Casino oder es wäre verboten (aus “Sicherheitsgründen”) sein Gesicht vor einer Cam zu zeigen.  Sobald er sich sicher ist, daß das Opfer angebissen hat und Gefühle entwickelt, folgen die ersten, zunächst kleinen Geldforderungen (z.B. Geschenke für den “Sohn) die sich steigern bis zu exorbitanten Kosten für Krankenhausaufenthalte der angeblich sterbenskranken Mutter oder “Kautionsstellungen”,  um einen Urlaub antreten zu dürfen, inklusive der Kosten für den Flug.

Artike inkl. ausführliches Interview von einem Opfer mit dem Scammer bitte hier lesen: http://facto24.de/2012/11/05/scammer-sendet-videobotschaft-an-sein-opfer-und-gibt-interview/

Sonntag, 4. November 2012

Erfolgreiche Pokerspieler müssen die Gewinne versteuern

Ein erfolgreicher Pokerspieler, bekannt bei renommierten Turnieren, klagte gegen das Finanzamt. Das Finanzgericht Köln wies die Klage jedoch zurück und der Pokerspieler muss für seine Gewinne Einkommensteuer bezahlen.

Der Spieler gewann in den letzten Jahren Gelder in sechsstelliger Höhe und ging davon aus, dass dies ebenso Glückssache sei, wie auch Lotteriespiele und somit nicht versteuert werden müssten.
Das Gericht jedoch sah dies anders und schloss sich dem Finanzamt an. Pokergewinne sind demnach nur bei Hobbyspielern steuerfrei.

Aktenzeichen 12 K 1136/11

Zum Urteil - Pokergewinne sind steuerpflichtig