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Mittwoch, 15. Oktober 2014

Liberty Reserve Gründer Arthur Budovsky Belanchuk wurde kürzlich von Spanien an die USA ausgeliefert

Liberty Reserve Gründer Arthur Budovsky Belanchuk wurde vor einigen Tagen an die USA ausgeliefert!
Die Plattform Behind MLM berichtete vor einigen Tagen, dass der Gründer von Liberty Reserve, der ja seit Sommer letzten Jahres in Spanien in Auslieferungshaft saß, nun endlich in die USA überstellt werden konnte. Demnach kann nun dem Hauptverantwortlichen Budovsky für einen der größten aufgedeckten Internet-Geldwäsche-Skandale in den USA der Prozess gemacht werden. Was letztes Jahr bei uns schon berichtet wurde, könnt Ihr hier nachlesen:

Samstag, 25. Mai 2013


Samstag, 1. Juni 2013

Geldwäsche-Skandal Liberty-Reserve-Coup war jahrelang vorbereitet

Nachfolgend der aktuelle Behind MLM Artikel, der sinngemäß übersetzt wurde: 

Vor dem Hintergrund der vielen Exchanger, die weiterhin Dienstleistungen für die MLM Branche anbieten und fragwürdige Systeme erst möglich machen, gab es den Liberty Reserve Geldwäsche Fall.

Obwohl sie sich selber als "ältesten, sichersten und beliebtesten Exchanger " beschrieben haben, wurde Liberty Reserve Mitte 2013 wegen Geldwäsche von den US-Behörden
abgeschaltet.

Im November letzten Jahres war der Mitgründer Vladimir Kats der erste Angeklagte, der Verantwortung übernommen hatte, indem er vor Gericht eingestanden hat, als Mitbetreiber eines nicht lizenzierten Exchangers u.a. Geldwäsche betrieben zu haben.

Der Kat -Partner und Kollege (der Liberty Reserve Gründer) Arthur Budovsky Belanchuk wurde letztes Jahr in Spanien festgenommen. Die Büros in Costa Rica wurden bei einer Razzia durchsucht.

US-Behörden haben seitdem daran gearbeitet, um Budovsky ausgeliefert zu bekommen. Das Justizministerium gab nun letzten Freitag bekannt, dass die Bemühungen erfolgreich waren.

„Der Gründer von Liberty Reserve, einer virtuellen Währung, die von Cyberkriminellen auf
der ganzen Welt verwendet wurde, um die Erträge aus ihren illegalen Aktivitäten zu waschen, wurde aus Spanien nun überstellt und kam an diesem Nachmittag in den Vereinigten Staaten an.“


Das Justizministerium veröffentlichte auch zusätzliche Informationen über Budovsky und seine angeblichen kriminellen Aktivitäten

„Arthur Budovsky baute angeblich Liberty Reserve in Übersee auf, um für die international agierende Unterwelt und ihre Verbrechen eine digitale Währung anzubieten, mit der sie sich den Kontrollen der amerikanischen Behörden entziehen konnten, sagte General Assistent Attorny Caldwell.“

„Durch die enge Zusammenarbeit mit unseren ausländischen Partnern, in diesem Fall Spanien und der Auslieferung ist das ein klares Signal dafür, dass Geldwäscher von wo immer sie auch agieren mögen, sich nicht vor dem US Department of Justice verstecken können.“
"Seit Jahren unterstützte Arthur Budovsky angeblich Verbrecher in den Vereinigten Staaten und auch dem Rest der Welt, in dem diese über Liberty Reserve ihre Gelder aus kriminellen Quellen waschen konnten. So wurden Milliarden von Dollar durch Liberty Reserve umgesetzt und gewaschen, sagte US-Staatsanwalt Bharara".

Wie ich in diesem Fall anfänglich schon sagte, auch heute gibt es noch Exchanger, die offen mit Wohlverhaltens-Richtlinien in Bezug auf fragwürdige MLM Programme arbeiten. Im Zuge der Abschaltung von Liberty Reserve entwickelte sich STP (Solid Trust Pay) wohl als der bekannteste Nachfolger auf diesem Gebiet.

i-Payout handelte ähnlich, aber es scheint, als würden Bemühungen in letzter Zeit gemacht werden, um ihre Kundenlisten zu bereinigen.

Der Glaube, dass die Registrierung einer Offshore Firma Immunität vor US-Regulierungsbehörden bietet, ist in MLM Kreisen üblich.

Die anderen Verbrecher von Liberty Reserve, die den Betrieb eines Schneeballsystem schon zugegeben haben, sind nachfolgend aufgelistet.

„Budovsky gehört zu einem Kreis von sieben Personen, die in der Anklageschrift vom
28. Mai 2013 belastet wurden. Vier Mitangeklagte - Vladimir Kats , Azzeddine el
Amine , Mark Marmilev und Maxim Chukharev - haben sich schuldig bekannt und warten auf ihre Verurteilung vor dem US-Bezirksrichter Denise L. Cote.“


Freudig erwarte ich…

"Budovsky kam in New York an diesem Nachmittag an und wird vor dem US Magistrate Judge James C. Francis IV am 11. Oktober 2014 um 14:00 Uhr vorgeführt werden. Am 14. Oktober 2014, um 12.45 Uhr wird Budovsky vor dem US-Bezirksrichter Denise L. Cote angeklagt werden."

Dass es auch so geschieht.

Also bleibt dran.

Kommentar vom 15. Okt. 2014

Budowsky erklärt sich für „nicht schuldig“

"Der costaricanische Gründer der Zahlungsabwicklungs Firma Liberty Reserve hatte seinen ersten Auftritt in einem US- Gerichtssaal am gestrigen Dienstag. Er plädiert auf nicht schuldig, dass seine Gebühren Online-Bank Milliarden von Dollar für Kriminelle gewaschen habe. Nach dem Gerichtstermin musste Budovsky ins Gefängnis zurückkehren. Ein Kautionsantrag wurde nicht genehmigt. Der Verteidiger Steven Frankel sagte, die Regierung scheint die Dimension des Falles betreffend, zu übertreiben. Am Dienstag sagte US-Staatsanwalt Assistent Andrew Goldstein: Beweise in diesem Fall enthalten 52 Terabyte an Daten."

http://behindmlm.com/payment-processors/liberty-reserve-founder-extradited-to-us/#more-19688

Mittwoch, 19. Juni 2013

Fed hat Bitcoin und Paypal im Visier

Die stellvertretende Fed-Vorsitzende Janet Yellen machte auf der Konferenz in Schanghai auch Bitcoin und Paypal zum thema.

SCHANGHAI – Die US-Notenbank Federal Reserve prüft mögliche Risiken bei Online-Zahlungsanbietern wie Paypal oder Bitcoin. Das sagte die stellvertretende Vorsitzende Janet Yellen am Montag bei einer geldpolitischen Konferenz in Schanghai. „Wir haben bei der Fed und mit Bankenverbänden gesprochen und versuchen zu verstehen, welche Probleme diese neuen Zahlungsmechanismen verursachen können", antwortete Yellen bei einer Podiumsdiskussion auf die Frage, wie Anbieter wie die Ebay-Tochter Paypal in den USA beaufsichtigt werden.

Yellens Aussagen haben besonderes Gewicht, weil sie als Favoritin auf die Nachfolge von Fed-Chef Ben Bernanke gilt, dessen Amtszeit Anfang kommenden Jahres endet. Die US-Behörden haben Anbieter von Online-Bezahldiensten schon seit Monaten verstärkt im Visier. Das Finanzministerium hatte im März entschieden, dass Unternehmen, die im Internet Währungen ausgeben oder tauschen, den Geldwäscheregelen unterliegen. Im Mai hatte das Innenministerium ein Konto der Bitcoin-Tauschbörse Mt. Gox eingefroren, da das Unternehmen und eine Tochter „Teil eines nicht lizensierten Gelddienstleistungsgeschäfts" seien.

Internetwährungen werden beliebter, weil sie bei vielen Onlineshops akzeptiert werden. Zudem profitieren sie von den Sorgen der Kunden um Datenschutz, Skepsis gegenüber traditionellen Währungen und nicht zuletzt der Möglichkeit, so Geldwäsche zu betreiben.

Eine der schnellsten wachsenden Alternativwährungen ist Bitcoin. Die Onlinewährung gibt es seit 2009. Sie wird weder durch eine Notenbank gestützt, noch durch einen zentralen Verwalter reguliert.

In der vergangenen Woche hatten die US-Behörden Klage gegen die Betreiber von Liberty Reserve erhoben. Durch die digitale Währung soll Schwarzgeld im Wert von etwa 6 Milliarden US-Dollar gewaschen worden sein. „Das ist sehr wohl auf unserem Radarschirm. Wir versuchen gründlich, die Risiken zu identifizieren", sagte Yellen in Bezug auf die diese neuen Bezahlsysteme.

>>> http://www.wallstreetjournal.de/article/SB10001424127887324063304578522923215236306.html

Dienstag, 11. Juni 2013

Betrügerischer Rentenplan (RPP) www.eurocompensation.com noch immer am Netz!

Meldungen, wonach http://www.eurocompensation.com spurlos im Nirwana des Internets entschwunden sei, kann ich nicht bestätigen - denn just zu dieser Stunde ist die Site komplikationslos erreichbar.                

Mit Datum vom 08. Juni 2013 verkündet man aber auf der Website diese News (Google-Übersetzung):
neue Informationen aus BANK! Über Liberty Reserve: Es gibt nichts, worüber man in Bezug auf Ihre Einlagen Sorgen, wie sie die LR-Konto innerhalb von 15-20 Minuten, nachdem Sie eingezahlt haben.Es ist unsere verschiedenen Bankkonten verwenden wir in Risikokapital Zwecke übertragen. So, dass alle Mitglieder den Betrag (die in Ihrem Konto EuroCompensation)! erhalten

 Selbst diejenigen, die nicht zahlen die 109 $ Versicherung!

 "Die Bank wird nur mit der Kurier FedEx. Auslieferung der Bankbelege innerhalb von 5-7 Tagen! 

Alle Mitglieder müssen zahlen versandkostenfrei $ 49 bis 12. Juni 2013. Dieser Zustand der Bank of Singapore. Dies ist der letzte Schritt, um Ihr Geld zu bekommen! "
Also: Die Herren Abzocker möchten noch mal ganz fix - bis morgen - 49 $ zusätzlich einsammeln. Nur dann, so wird zumindest suggeriert, kommen die CHF 58.000 zur Auszahlung.

Das ganze Lügengebilde EUROCOMPENSATION ist um keinen Deut besser als alle anderen RPP, die bislang viel Geld eingesammelt, aber noch nie einen Cent ausgezahlt haben. Alle Betrugsparameter, mit denen man eine seriöse von einer unseriösen Website unterscheiden kann, sind auch hier vorhanden:

Die Domain anonym in Australien registriert:
Domain Name: EUROCOMPENSATION.COM

 Registration Date: 16-Dec-2011 
 Expiration Date: 16-Dec-2013  

 Status:LOCKED
        Note: This Domain Name is currently Locked. 
        This feature is provided to protect against fraudulent acquisition of the domain name, 

        as in this status the domain name cannot be transferred or modified. 

 Name Servers:  
    ns1.e-investhost.com
    ns2.e-investhost.com
 
 Registrant Contact Details:
    PrivacyProtect.org
    Domain Admin        ()
    ID#10760, PO Box 16
    Note - Visit PrivacyProtect.org to contact the domain owner/operator
    Nobby Beach
    Queensland,QLD 4218
    AU
    Tel. +45.36946676

Der Server selbst steht, oh Wunder, mal in Luxemburg, aber auch in den Niederlanden:

EUROCOMPENSATION.COM'S HOST INFORMATION
Domain Address:eurocompensation.com
Server Host Location:in Netherlands
Website Server IP:46.249.56.24
Website Organization:Serverius Holding B.V.
Website ISP:Serverius Holding B.V.


Um die Auszahlungen nicht zu behindern oder zu stören, komme ich mal zum Ende meines Vortrags. Immerhin befinden die sich momentan voll in der Auszahlungsphase:
CHF 58.000 für jeden einzelnen Auftrag auf dem Konto.

Diese Ausschüttung Datum wird 1. Juni 2013 während der 14 Bankarbeitstage.
Ich werde - leider - nicht in den Genuß kommen, daß mich ein FedEx-Geldbote aufsucht und mir 58.000 Fränkli in die Hände drückt. Wie schon so oft habe ich zu spät von dieser segensreichen Einrichtung gehört und es heißt ja nun mal: Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben...

Warum eigentlich immer mich? 

Dienstag, 4. Juni 2013

Nach LIBERTY RESERVE jetzt auch www.ecardone.com, wm-center.com, ebuygold.com und etliche weitere Exchanger und digitale Zahlungsprozessoren beschlagnahmt!

Vor wenigen Tagen befand ich mich auf http://ecardone.com/index.html

Als ich die Seite eben aufsuchen wollte, prangte mir dies entgegen:



Da ich nicht davon ausgehe, daß hier Hacker oder Scherzbolde am Werke waren, vermute ich mal, daß es zum Nachbeben der Liberty-Reserve-Schließung gehören könnte? Ist das nur der Anfang? Oder müssen PayZa und CosmicPay usw. usf. jetzt auch mit amtlichem Besuch rechnen? 

Wer sich in der englischen Sprache nicht so auskennt: Der rote Text heißt sinngemäß:

 Diese Domain (dieser Domainname) wurde beschlagnahmt

Hier noch ein Text aus der Google-Suche, mit dem www.ecardone.com geworben hat:

eCardOne: Liberty Reserve, Bitcoin, Prepaid Card

ecardone.com/?lang=deDiese Seite übersetzen
eCardOne: Liberty Reserve and Bitcoin Exchange, Buy Liberty Reserve, Sell Liberty Reserve, Buy Bitcoin, Sell Bitcoin with Bank Wire, Ukash, Prepaid Card.

Noch Fragen, Kienzle? 

Ja, durchaus. Wie funktionierte denn das Zusammenspiel von LR und ecardone?

Nun, das wurde schon 2009 recht anschaulich beschrieben:

Wie Sie Geld mit eCardOne auf Ihr Liberty Reserve Konto überweisen

Nachzulesen auf dem Blog der Autorin, Susanne Braun, auf
http://www.geld-online-blog.de/tipps-infos/zahlungssysteme/wie-sie-geld-mit-ecardone-auf-ihr-liberty-reserve-konto-ueberweisen/ 

Update (gez. Cafe4Eck)

Weitere Seiten wurden beschlagnahmt und abgestellt!

WM-Center.com
E-Naira.com
ecardone.com
ebuygold.com
getemoney.com
epaymonster.com
instantgoldng.com
jtgold.com
goldnairaexchange,com
superchange.ru
webmoney.co.nz
m-gold.com
goldmediator.com
absolutexchange.eu
mewahgold.com
centregold.ca
electrumx.com
tukarduid.com
entelnova.com
tacoauthrized.com
intexchange.com
ukrnetmoney.com
wmirk.com
nigeriagoldexchanger.com
edealspot.com
duyduychanger.com
magnetic-exchange.com
moneyexchange.vn
abc-ex.net
mi-billetera.com
nicciexchange.com
exhere.com
alertexchanger.com
velaexchange.com
goldexpay.com


PDF von  justice.gov mit weiteren Details >>> Liberty Reserve, et al. Related Exchanger Website Domain Names Redacted Filed Complaint 13CV3565 final with exhibits

siehe auch >>> http://www.justice.gov/usao/nys/pressreleases/May13/LibertyReserveetalDocuments.php

Samstag, 1. Juni 2013

Onlinewährungs-Börse verschärft Regeln - Ausweis zeigen, Bitcoins tauschen

Nach dem Geldwäscheskandal um Liberty Reserve hat nun die größte Bitcoin-Börse ihre Regeln verschärft. Nutzer der Onlinewährung müssen sich ausweisen.

Eigentlich gibt's Bitcoins nur virtuell, aber mit dem richtigen Code im Hologramm kann man auch Münzen draus machen.

BERLIN dpa | Nach dem Geldwäscheskandal um das virtuelle Geld von Liberty Reserve hat die größte Börse für die Internetwährung Bitcoin ihre Bestimmungen für den Devisenumtausch verschärft.

Kunden von Mt. Gox müssen sich ab sofort ausweisen, wenn sie Bitcoins in andere Währungen tauschen und abheben, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte. Einlagen und Abhebungen von Bitcoins sind weiter anonym möglich.

Das Online-Bezahlsystem Liberty Reserve mit Sitz in Costa Rica soll Dreh- und Angelpunkt für einen der größten Geldwäsche-Ringe aller Zeiten gewesen sein. Über den Dienst seien mehr als 6 Milliarden Dollar (4,7 Mrd Euro) aus kriminellen Machenschaften geflossen, erklärte die New Yorker Staatsanwaltschaft am Dienstag.

Bitcoins werden mit einer komplizierten Verschlüsselungstechnik erstellt, die so zeit- und rechenaufwendig ist, dass jedes Kopieren unmöglich ist. Die Zahl der erzeugbaren Geldeinheiten ist auf 21 Millionen begrenzt. Bitcoins sind dadurch so knapp wie Gold.

>>> http://www.taz.de/Onlinewaehrungs-Boerse-verschaerft-Regeln/!117226/


Geldwäsche-Skandal Liberty-Reserve-Coup war jahrelang vorbereitet

Die Zerschlagung der „Bank der Wahl für die Unterwelt“ kam für die breite Öffentlichkeit als Überraschung. Doch die US-Behörden wurden bereits vor Jahren auf den größten Geldwäsche-Ring der Geschichte aufmerksam.

Staatsanwalt Preet Bharara bei der Bekanntgabe des Coups am Mittwoch.
Quelle: Reuters
San Jose. Das Internet-Bezahlsystem Liberty Reserve hat sich schon seit mehreren Jahren im Visier der Ermittler befunden. Erstmals hätten im Jahr 2009 und 2010 Banken verdächtige Transaktionen gemeldet, erklärte der stellvertretende Direktorin der Antidrogenbehörde in Costa Rica, Bernardita Marin, am Freitag.

Daraufhin habe man Untersuchungen eingeleitet, die Staatsanwaltschaft ermittele seit 2011. In diesem Jahr hätten auch die USA Costa Rica über mögliche kriminelle Aktivitäten des Unternehmens informiert, das seinen Sitz in dem mittelamerikanischen Land hatte.

Wie soll die Geldwäsche funktioniert haben?
Nutzer von Liberty Exchange konnten sich gegenseitig online Geld überweisen. Dabei durfte man auch jegliche falsche Angaben zur eigenen Person machen, vom Namen bis zur Adresse - denn Dokumente musste niemand vorzeigen. An der Tagesordnung waren Namen wie „Russia Hackers“ oder „Hacker Account“. Zudem wurden die Überweisungen in der hauseigenen Einheit „LR“ verschickt. Man konnte die Liberty-Reserve-Währung bei mehreren Wechseldiensten kaufen und wieder in offizielle Währungen umtauschen. Mit diesem zweistufigen System waren die Geldströme für Behörden nicht mehr nachzuverfolgen.

Wer waren die Kunden von Liberty Reserve?
Laut Anklage der US-Behörden wurde der Dienst genutzt, um zum Beispiel Einkünfte aus dem Drogenhandel, illegalem Glücksspiel oder Betrugsdelikten zu waschen - aber auch um kriminelle Geschäfte abzuwickeln, etwa wenn man einen Hacker für erbeutete Kreditkarten-Informationen bezahlen wollte. Die Ermittler gehen davon aus, dass so gut wie das gesamte Zahlungsvolumen von rund sechs Milliarden Dollar aus kriminell erworbenen Geldern bestand. Kunden, die durch das Vorgehen der Behörden rechtmäßige Einnahmen verloren haben sollten, wurden aufgerufen, sich zu melden.

Könnten die Geldwechsler einen Hinweis auf die Kunden liefern?
Kaum, denn die empfohlenen Wechseldienste mit Namen wie Swiftexchanger oder AsianaGold gehörten nach Erkenntnissen der Ermittler zum System von Liberty Reserve dazu. Sie waren in Ländern mit lascher Finanz-Aufsicht wie etwa Nigeria oder Vietnam angesiedelt. Die Domainnamen hätten den Betreibern von Liberty Reserve gehört.

Wie verdiente Liberty Reserve mit?
Der Bezahldienst nahm als Kommission ein Prozent des Überweisungsbetrags und erhob zusätzlich eine „Privatsphären-Gebühr“ von 75 US-Cent pro Zahlung. Dafür wurde die Kontonummer des Überweisenden bei Liberty Reserve unkenntlich gemacht.

Was ist der Unterschied zu anderen digitalen Währungen wie Bitcoin?
Auch der Bitcoin ist eine unregulierte künstliche Digitalwährung. Sie wird aber in einem komplizierten und rechenaufwendigen Prozess erstellt, außerdem ist das Bitcoin-Volumen drastisch eingeschränkt, was die Währung unattraktiv für Geldwäsche macht.

Liberty Reserve steht im Mittelpunkt eines der größten Geldwäsche-Skandale der Geschichte. Rund sechs Milliarden Dollar aus dunklen Kanälen und kriminellen Machenschaften weltweit sollen über das System in den Wirtschaftskreislauf geflossen sein. Der Gründer Arthur Budovsky sowie mehrere mutmaßliche Komplizen wurden festgenommen.

Nachdem die Behörden am Mittwoch vom Coup berichtet hatten, sind Online-Währungen unter Druck geraten. Am Freitag hat die größte Börse für die Internetwährung Bitcoin ihre Bestimmungen verschärft. Kunden von Mt. Gox müssen sich ab sofort ausweisen, wenn sie Geld in Bitcoins umtauschen wollen. Einlagen und Abhebungen bleiben weiterhin anonym möglich.

Bei Liberty Reserve war Anonymität oberstes Gebot – selbst wenn ein Nutzer als Verwendungszweck „Für Kokain“ angegeben hatte, oder seine Adresse als „Gefälschte Haupstraße“ war, war ein Umtausch problemlos möglich.

>>> http://www.handelsblatt.com/finanzen/rohstoffe-devisen/devisen/geldwaesche-skandal-liberty-reserve-coup-war-jahrelang-vorbereitet/8284806.html

siehe auch > Liberty Reserve - Owner Arthur Budovsky Belanchuk wegen Verdacht auf Geldwäsche in Spanien verhaftet