München, den 30.07.2013 - Für Anleger des
Fonds Deutsche S&K Sachwerte GmbH & Co. KG reißen die schlechten
Nachrichten nicht ab; derzeit erhalten sie Informationen des
Insolvenzverwalters, der sie auffordert, ihre Forderungen zur
Insolvenztabelle anzumelden. Doch was bedeutet diese Mitteilung für
Geschädigte?
Mit Beschluss des Insolvenzgerichtes Hamburg wurde am 20.06.2013 über das Vermögen der Deutsche S&K Sachwerte GmbH & Co. KG das Insolvenzverfahren eröffnet (Aktenzeichen 67g IN 148/13).
Zum Insolvenzverwalter wurde Dr. Jens-Sören Schröder aus der Kanzlei
Johlke Niethammer & Partner (JNK) bestellt. Der ehemals als so
sicher angepriesene Fonds ist damit offiziell pleite.
Doch neben den generellen Informationen zur
Insolvenz trifft der Insolvenzverwalter auch äußerst wichtige
Feststellungen für die Anleger: in dem Schreiben an die Geschädigten
führt der Insolvenzverwalter aus, dass auch er davon ausgeht, dass die
Deutsche S&K Sachwerte GmbH & Co. KG Bankgeschäfte ohne die
dafür nötige Erlaubnis der Bundesaufsicht für Finanzdienstleistungen
(BaFin) betrieben hat. Auch nach unserer Einschätzung liegt hier ein
Verstoß gegen das Kreditwesengesetz vor, da es sich bei den Tätigkeiten
des Fonds um so genannte Einlagengeschäfte handelt, für die eigentlich
eine entsprechende Genehmigung nötig gewesen wäre. Dass diese nicht
vorlag, überrascht nach alledem, was bisher über die Machenschaften der S&K Gruppe bekannt wurde, nicht mehr sonderlich.
Betroffene S&K Anleger sollten zunächst ihre Ansprüche in der vom Insolvenzverwalter gesetzten Frist bis zum 12.09.2013
zur Insolvenztabelle anmelden. Daneben haben Geschädigte auch die
Möglichkeit, gegen weitere Verantwortliche der S&K vorzugehen um den
ihnen entstandenen Schaden ersetzt zu bekommen. Insbesondere da die
Staatsanwaltschaft Frankfurt schon deutlich gemacht hat, hier in
erheblichem Umfang Sicherstellungen vorgenommen zu haben. Mit einem
juristischen Titel (Urteil, Vollstreckungsbescheid oder notarielles
Schuldanerkenntnis) kann auf diese sichergestellten Werte zugegriffen
werden.
Daneben kann in vielen Fällen auch gegen den
Vertrieb vorgegangen werden, der die Beteiligungen am Fonds Deutsche
S&K Sachwerte GmbH & Co. KG den Anlegern vermittelte. Denn
oftmals wurde der Fonds unter falschen Angaben verkauft. So wissen wir
aus der Betreuung unserer Mandantschaft, dass der Fonds oftmals als
sicher, solide oder gar für die Altersversorgung geeignet angeboten
wurde. Außerdem wurde Anlegern oft vorgegaukelt, der Fonds sei durch
Immobilien abgesichert oder investiere gar selbst in Immobilien. Dabei
handele es sich jedoch um einen groben Fehler bei der Beratung. Der
Fonds gab lediglich ein Darlehen an die S&K Deutsche Sachwert AG,
eine vom Fonds juristisch unabhängige Gesellschaft, die zumindest nach
den Angaben im Fondsprospekt plante, mit dem Geld in Immobilien zu
investieren. Ein großer Unterschied, wie Anleger nun schmerzlich
feststellen mussten.
Wir bündeln die Interessen unserer Mandanten,
um Ansprüche gemeinsam im Insolvenzverfahren geltend zu machen und auch
gegen Hintermänner, insbesondere Jonas Köller und Stephan Schäfer, bzw. den Vertrieb gemeinsam, womöglich auch im Rahmen einer "Sammelklage" vorzugehen.
In Insolvenz befinden sich bereits:
S&K Real Estate Value Added Fondsgesellschaft mbH
Ist das vorläufige Insolvenzverfahren eröffnet
mit Rechtsanwalt Dr. Achim Ahrendt als vorläufiger Insolvenzverwalter
(AG Hamburg Az. 67g IN 141/13).
Deutsche S&K Sachwerte GmbH & Co. KG
Zum vorläufigen Insolvenzverwalter wurde Rechtsanwalt Dr. Jens-Sören Schröder bestellt (AG Hamburg 67g IN 148/13).
Deutsche S&K Sachwerte Nr. 2 GmbH & Co. KG
Zum vorläufigen Insolvenzverwalter wurde Rechtsanwalt Dr. Achim Ahrendt bestellt (AG Hamburg Az. 67g IN 149/13).
Insolvenz durch Beschluss vom 30.07.2013 mangels Masse abgewiesen worden.
AG Hamburg 67g IN 150/13
S&K Investment Plan GmbH & Co. KG
S&K Investment GmbH & Co. KG
jeweils Rechtsanwalt Jens-Sören Schröder als Insolvenzverwalter bestellt (Az. AG Hamburg 67g IN 151/13 und 67g IN 152/13).
1 Kommentar:
Kurz vor Prozessbeginn springt Stephan Schäfer im Landgericht Frankfurt aus einem Fenster im 1.Stock:
http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/anlagebetrug-s-k-chef-springt-aus-dem-fenster-a-924938.html
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