Nun gibt es ein Verbot von der der Bank of Thailand:
Nach der Ächtung von Bitcoins in Thailand fürchten die Freunde der digitalen Währung eine Verbotswelle in weiteren Ländern. Doch es gibt wichtige Gründe, die dagegensprechen.
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Für die Fans ist es ein
Schock, Skeptiker fühlen sich bestätigt: Mit Thailand hat diese Woche
erstmals ein Staat Bitcoins verboten. Schon seit langem wird über das
digitale Zahlungsmittel kontrovers diskutiert. Während die einen Bitcoins
(Kürzel BTC) als das Geld der Zukunft sehen, fürchten andere den
Verlust staatlicher Kontrollmöglichkeiten über den Zahlungsverkehr –
angesichts der zunehmenden Bedeutung des Internethandels kein triviales
Problem.
Das eigentliche Verbot in Thailand bewegt den Markt bislang kaum: Am Donnerstag notierte die Internet-Währung
an Handelsplätzen wie Mt.Gox oder bitcoin.de bei rund 75 Euro und damit
sogar etwas höher als zu Beginn der Woche. Die thailändische
Zentralbank hatte in dieser Woche entschieden, dass Bitcoins mangels
gesetzlicher Grundlagen nicht als Währung anzusehen sind und daher
folglich nicht für Zahlungsvorgänge verwendet werden dürfen.
Kenner der
Materie diskutieren darüber, ob mit der thailändischen Entscheidung ein
Präzedenzfall für andere Länder in der Welt geschaffen wurde. Auch in
der Europäischen Union und den USA hat die ehemalige Hackerwährung
Gegner. "Anders als in Thailand gibt es in Deutschland eine gesetzliche
Grundlage für Bitcoins", sagt jedoch Oliver Flaskämper, Chef der
Handelsplattform Bitcoin.de. In der deutschen Politik gebe es keine
Bestrebungen, das digitale Geld zu verbieten.
Alle Schandtaten sind möglich
Kritischer äußert sich der Internet-Jurist Thomas Schulte, Gründungspartner der Kanzlei Dr. Schulte und Partner Rechtsanwälte: "Hinter Bitcoins steht keine Notenbank und kein Staat. Alle Schandtaten, die bereits mit realem Geld möglich sind, können damit anonym, global und in bislang unklarem rechtlichen Raum getätigt werden." Geldwäsche sei dafür nur ein Beispiel.
Geld aus
unlauteren Geschäften könne auf Onlinekonten transferiert, in virtuelle
Währung umgetauscht und dann bei teilnehmenden Onlinehändlern zum
Bezahlen eingesetzt werden. Aus Sicht von Schulte herrscht juristisch
dringender Handlungsbedarf, diese Gefahren einzudämmen. "Ob sich das
Problem durch ein einfaches Verbot in einzelnen Ländern, wie jetzt in
Thailand, lösen lässt, ist in Zeiten globalen Internethandelns stark zu
bezweifeln."
Ganz andere
Motive für die Verbotsbestrebungen hat der Bundestagsabgeordnete Frank
Schäffler (FDP) ausgemacht, der als Kritiker der Euro-Rettungspolitik
bekannt geworden ist: "Die Staatsmacht nimmt Bitcoin als Konkurrenz zum
Monopolgeld ernst und schlägt wüst um sich." Nur sei der Versuch,
Bitcoins zu ächten, zum Scheitern verurteilt. Das sei nicht viel anders,
als wolle man das Internet verbieten. Schäffler plädiert statt dessen
dafür, Währungswettbewerb zuzulassen.
Bitcoins wurden
2009 von einem japanischen Kryptologen namens Satoshi Nakamoto
eingeführt, der nach eigenem Bekunden ein absolut fälschungssicheres
Geld für das Internet schaffen wollte. Anders als bei Euro oder Dollar
ist die Geldmenge nicht beliebig erweiterbar. Sie wird irgendwann bei 21
Millionen ein Maximum erreichen. Inzwischen akzeptieren laut Bitpay.com
global mehr als 7500 Stellen die digitale Währung, darunter auch Länden
in der realen Welt. Allein im "Bitcoin-Kiez" in Berlin-Kreuzberg lässt
sich dort in 15 Geschäften und Gaststätten zahlen.
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