Freitag, 27. September 2013

BKA warnt: Gewinn-Mitteilungen am Telefon niemals glauben!

Wer am Telefon erfährt, dass er angeblich etwas gewonnen hat, sollte auf jeden Fall misstrauisch sein. Wenn für den Gewinn dann auch noch die Zahlung von Gebühren oder Steuern gefordert wird, sind mit Sicherheit Betrüger am Werk. Das berichtet das Bundeskriminalamt (BKA).

Das BKA rät: glauben Sie Gewinnversprechen am Telefon niemals.

Vor allem Senioren werden in Deutschland zunehmend Opfer von falschen Gewinnversprechen per Telefon. Die Masche: Die Täter, die in Call-Centern sitzen, geben sich als Rechtsanwälte oder Notare aus und informieren die Angerufenen über den angeblichen Gewinn eines Geld- oder Sachpreises – meist eines hochwertigen Autos. Die Auszahlung oder Überführung wird davon abhängig gemacht, dass die “Gewinner” im Voraus Gebühren, Steuern oder andere Kosten bezahlen sollen. Eine Verrechnung mit dem Gewinn wird mit unterschiedlichsten Begründungen abgelehnt.
Für die Bezahlung nennen die Täter den Opfern verschiedene Möglichkeiten, zum Beispiel die Zahlung per Western Union oder den Versand des Geldes als Brief oder Päckchen. Wer zahlt, ist allerdings der Dumme. Denn den Grewinn gibt es gar nicht. Im Gegenteil: “Sind Bürgerinnen und Bürger einmal Opfer einer solchen Betrugsmasche geworden, müssen sie damit rechnen, in der Folgezeit erneut von Betrügern angerufen zu werden, die dann vorgeben, das bezahlte Geld wiederbeschaffen zu können”, so das Bundeskriminalamt jetzt in einer Mitteilung.

 

Falsche Gewinnversprechen: Wohl schon über 100.000 Opfer

In vielen Fällen geben sich die Anrufer als Polizeibeamte, Staatsanwälte, Richter oder auch als Notare und Rechtsanwälte aus. Bundesweit verzeichnet die Polizei in Deutschland seit 2010 über 37.000 Menschen, die Opfer dieser Art des Betrugs geworden sind. In Wirklichkeit dürften es mehr sein, so die Ermittler: “Vermutlich sind bundesweit mittlerweile über 100.000 Personen dieser Tatbegehungsweise zum Opfer gefallen, haben dies aber zum Beispiel aus Furcht, Scham oder mangelnder Mobilität nicht bei der Polizei angezeigt.” Durch die Betrügereien erlangten die Täter bislang Geldsummen in einer Gesamthöhe von mindestens 23 Millionen Euro.

Betrug am Telefon: Täter sitzen offenbar in der Türkei

Die bisherigen Ermittlungen haben ergeben, dass die Taten überwiegend von der Türkei aus begangen werden. Die Täter sprechen sehr gut deutsch. Sie sind redegewandt und skrupellos. Selbst wenn Opfer gegenüber den Tätern angeben, kein Geld mehr zu haben und alle Ersparnisse bereits für den versprochenen Gewinn aufgebraucht zu haben, lassen die Täter nicht von ihren Opfern ab und fordern dazu auf, Geld zu leihen oder einen Kredit aufzunehmen. Oft berichten Opfer, dass sie von den Anrufern massiv bedroht und unter Druck gesetzt wurden.

 

Abzocker fälschen Anrufnummer

Um die eigene Glaubwürdigkeit zu erhöhen, manipulieren die Betrüger auch gezielt die eigene Rufnummer, die im Telefondisplay des Opfers erscheint. Dort wird die Rufnummer einer deutschen Stadt angezeigt, obwohl sich der Täter bei seinem Anruf in der Türkei befindet.

BKA-Präsident Jörg Ziercke rät dazu, Gewinnversprechen am Telefon nicht zu glauben: „Angehörige deutscher Strafverfolgungsbehörden würden Sie niemals am Telefon zu einer Geldüberweisung nötigen oder eine Festnahme androhen. Wenn Sie Opfer einer Straftat geworden sind, scheuen Sie sich nicht, Anzeige bei Ihrer nächstgelegenen Polizeidienststelle zu erstatten. Nur so kann die Polizei Maßnahmen zur Überführung der Täter ergreifen!“

>>>  http://www.computerbetrug.de/2013/09/bundeskriminalamt-warnt-gewinn-mitteilung-am-telefon-niemals-glauben-7868

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