"Guten Tag, ich heiße Herbert Ernst." Schon dieser Satz war eine Lüge.
Und was hatte dieser Herbert Ernst unter falschem Namen als
Scheinmanager eines Scheininvestment-Klubs namens ISIC (Internationaler
Star Investment Club) aus Marbella in Südspanien nicht alles
unternommen, um Zweifler an der Echtheit seines Klubs mundtot zu machen?
Kritischen Mitgliedern soll gar mit russischen Schlägern gedroht haben.
Als Der Finanznachrichtendienst GoMoPa.net vor den Pseudoinvestments und
dubiosen Geschäftspraktiken des ISIC Clubs warnte, kreierte Herbert
Ernst im April 2011 eine eigene Anti-GoMoPa.net-Nachrichtensendung, die
er regelmäßig auf Youtube im Internet ausstrahlte: "GoMoPa-Rufmordopfer
Herbert Ernst präsentiert die Wahrheit zum GoMoPa-Stalking und zu den
Cyber-Crime-Methoden von GoMoPa" (siehe Ausriss aus der Sendung vom 19.
April 2011). Den GoMoPa.net-Chef nannte Herbert Ernst einen Mafiapaten,
der vom Großkapital bezahlt werde. Die Diskutanten im GoMoPa.net-Forum
seien GoMafianer.
Eine hauseigene Wirtschaftsdetektei und Fahndung
"CSA" (Capital Securities Agency) mit unbekannter Adresse in Esteponia
(Südspanien) rief eigens die vier Internetplattformen
Tip-Talk-Community, 123bagillus.wordpress, csa-anlegerschutz und
Gomafia-Stalking ins Leben, auf denen kritische Anleger und auch
GoMoPa.net völlig anonym und ohne Impressum verunglimpft und verleumdet
werden.
Herbert Ernst (Löser) auf einem Video in Andalusien
Der falsche
Herbert Ernst und seine Kumpane waren viele Jahre nicht zu fassen (in
einem seiner Videos spaziert er barfuß im Anzug am Mittelmeerstrand in
Andalusien), die Adresse seines anonymen Balkon eines Plattenhochhauses
in Marbella nicht aufzufinden. Strafanzeigen konnten nicht greifen.
Doch
dann machte Herbert Ernst einen Fehler, der ihn nicht nur enttarnte,
sondern auch noch in ein deutsches Untersuchungs-Gefängnis brachte.
Das Rätsel um den ISIC-Manager ist gelöst.
Der
richtige Name von Herbert Ernst alias Hartz 6-Herbie, wie er sich auch
gern bezeichnete, lautet Herbert Ernst Löser. Er wurde vor 72 Jahren in
Waldshut im Markgräflerland bei Freiburg in Baden-Württemberg geboren.
Als früheren Beruf gibt er Kaufmann an.
Vor einem Monat, am 16.
Juli 2011, ging er Fahndern des Spezialdezernats für
Wirtschaftsstrafsachen der Landespolizei Freiburg ins Netz. Sie
vollstreckten einen Haftbefehl, der schon seit einem Jahr gegen den ISIC
Club Manager wegen schweren Betruges bestand.
Löser, der seit
mindestens sechs Jahren mal von Marbella, mal von der Schweiz aus für
seinen Investmentclub eine halbe Million Euro eingesammelt haben soll,
ohne, dass es je einen versprochenen Gewinn oder zugesagten Kredit oder
gar eine Rückzahlung gab, wollte wohl seinen 72. Geburtstag am 27. Juni
in der alten badischen Heimat feiern und blieb dabei unvorsichtigerweise
länger als nötig. Zwar hielt er sich nicht an seiner früheren
Meldeadresse in Markgräferland auf.
Aber er besuchte einen
Verwandten ganz in der Nähe. Und das blieb wiederum der Polizei, die
nach ihm fahndete, nicht verborgen. Es wurde eine Hausdurchsuchung
vorbereitet, bei der Löser überrascht werden konnte.
"Seit dem 16.
Juli 2011 befindet sich der Herr Löser in Untersuchungshaft", bestätigte
Oberstaatsanwalt Wolfgang Maier, Pressesprecher und Leiter der
Wirtschaftskammer der Staatsanwaltschaft Freiburg, dem
Finanznachrichtendienst GoMoPa.
Und es trat bei der Verhaftung
Lösers noch etwas zutage, was wohl kaum einer, der etwas mit dem
intransparenten ISI Club zu tun hatte, für möglich hielt: Alle anderen
Personen, die Löser als Herbert Ernst oder Hartz 6-Herbie in seinen
Clubmitteilungen als Mitstreiter, Projektierer, Wirtschaftsdetektive,
Direktoren und Berater vorstellte, gibt es offenbar fast alle unter den
angegebenen Namen. Die Polizei machte auch ihnen einen Hausbesuch.
"Wir haben dann noch Ende Juli 2012 vier weitere Objekte in ganz
Deutschland durchsucht", führte Oberstaatsanwalt Maier gegenüber
GoMoPa.net weiter aus. "Und die dortigen Männer sind wohl zum jetzigen
Zeitpunkt Mitbeschuldigte."
GoMoPa.net: "Spielen da die Namen Paul Bosel, Peter Bartel, Martin Sachs, Andreas Ehret sowie Alois Schwarz eine Rolle?"
Oberstaatsanwalt Maier: "Ja, die gibt es. Es gibt dabei synonyme Namen,
und es gibt richtige Namen. Die ersten vier kann ich als echt
bestätigen, die sind mir aus den Unterlagen ersichtlich. Ich glaub auch
der Herr Schwarz, aber da bin ich mir jetzt nicht sicher. Die sitzen
aber nicht in Untersuchungshaft, nur der Herr Löser."
GoMoPa.net: Worauf lautet der Haftbefehl?
Oberstaatsanwalt Maier: "Im Haftbefehl steht drin: Betrug in einem
besonders schweren Fall. Inzwischen ist unser Ermittlungsstand weiter.
Es besteht der Verdacht, dass er unter Alias-Namen seit mindestens 2006
bis heute zum Nachteil von 500 Geschädigten einen Gesamtbetrag von etwa
500.000 Euro durch Anlagebetrug eingesammelt hat. Das ist noch nicht
abschließend, sondern nur der jetzige Ermittlungsstand. Die bei der
Durchsuchung sichergestellten Unterlagen werden noch ausgewertet. Das
heißt, das kann durchaus noch mehr werden."
GoMoPa.net: Konnten Sie von dem Geld der Anleger etwas retten?
Oberstaatsanwalt Maier: "Da bin ich nicht sicher. Ich kann sagen, dass
er Angaben gemacht hat, der Herr Löser. Und der hat auch zwei
Rechtsanwälte, Herrn Jörg Habetha und Dr. Detlef Schmedding vom Büro
Rechtsanwälte Gillmeister Rode Trüg in Freiburg. Da können Sie gern
anrufen. Ich weiß aber nicht, ob die Ihnen was sagen. Das Büro ist
bekannt. Professor Dr. Ferdinand Gillmeister und Dr. Christian Rode
haben den Bilderfälscher Wolfgang Betracci in Köln verteidigt, das Büro
ist darauf spezialisiert, Straftäter zu verteidigen. "
Anmerkung
von GoMoPa.net: Das Ehepaar Wolfgang und Helene Beltracci hatten Ende
Oktober 2011 vor dem Landgericht Köln gestanden, jahrelang gefälschte
Meisterwerke von Avantgarde-Künstlern wie Max Ernst und Max Pechstein in
den Kunstmarkt geschleust und Millionen kassiert zu haben. Renommierte
Kunstexperten und weltbekannte Auktionshäuser fielen auf die Fälschungen
herein. Die Bilder hingen auch in Museen.
Wolfgang Beltracci
wurde zu 6 Jahren, Helene Beltracci zu 4 Jahren Haft verurteilt. Die
Kanzlei Rechtsanwälte Gillmeister Rode Trüg erreichte das Urteil nach
Absprachen, sorgte nach Urteilsverkündung für eine Unterbrechung der
U-Haft bis zum Haftantritt und legte eine Revision ein, die sie dann
nach zwei Monaten wieder zurückzogen, um den Haftantritt herauszuzögern
und um Vollzugsfragen (Möglichkeit eines offenen Vollzuges) zu klären.
GoMoPa.net. Welche Masche wird Löser vorgeworfen?
Oberstaatsanwalt Maier: "Das ist relativ kompliziert. Aber Sie als
Fachmann werden das verstehen. Er steht im Verdacht, ausschließlich im
Internet oder per E-Mail Kapitalanlageformen vor allem für ältere
Personen angeboten zu haben. Und laut den vorliegenden Prospekten wurde
den potentiellen Anlegern unter anderem suggeriert, mit dem Kauf von
Anteilen ein Bezugsrecht eines Darlehens ungeachtet eines negativen
Schufaeintrages zu erwerben.
Das Darlehen sei zins- und
tilgungsfrei. So sollte der Anleger beispielsweise beim Erwerb von
Gründungsvorzugsaktien des AS-Programms, dem Vorgänger des ISIC Clubs,
beim Kauf eines Gründungsanteils die Option auf ein Darlehen von 50.000
bis 300.000 Euro erhalten bei freiem Zins und freier Tilgung.
Im
Falle des Isic Clubs habe der Gründungsaktienanteil 250 Euro betragen.
Ein Gründungsaktionär hätte für diesen Mindestanteil eine Aktienoption
des 200fachen des späteren Emissionswertes, nämlich 50.000 Aktien,
erhalten. Das ist im Prinzip der Vorwurf, wie ich Ihnen bestätigen
kann."
GoMoPa.net: Hat Löser den Vorwurf zugegeben?
Oberstaatsanwalt Maier: "Er hat Angaben gemacht."
GoMoPa.net: Aber kein Geständnis.
Oberstaatsanwalt Maier: "Er sagt, es sei ein Geständnis. Wir gehen
davon aus, dass ein Geständnis ein vollumfängliches Schuldbekenntnis
ist. Deshalb werten wir die Einlassung zum jetzigen Zeitpunkt nicht als
Geständnis, so möchte ich es mal formulieren."
GoMoPa.net: "Es ist also nur ein Drumherumgerede."
Oberstaatsanwalt Maier: "Ja ,nu. Er sagt, er hätte nichts in die eigene
Tasche gesteckt. Aber ich weiß nicht, die Frage, die ich als Journalist
stellen würde und die man ihm auch gestellt hat, lautet: Ja, wovon
haben Sie denn gelebt die ganze Zeit? Eine nachvollziehbare Antwort ist
er schuldig geblieben."
GoMoPa.net: Wir müssen noch mal nachhaken, haben die Geschädigten eine
Chance, noch etwas von dem eingezahlten Geld zurückzuerhalten?
Oberstaatsanwalt Maier: "Da wäre ich mit Erfolgsaussichten etwas zurückhaltend."
GoMoPa.net: War das schon ein bandenmäßiges Vorgehen, was haben denn die anderen Beschuldigten für eine Rolle gespielt?
Oberstaatsanwalt Maier: "Die sind Mittäter, und das ist alles nur vorläufig. Deswegen kann ich mich noch nicht festlegen."
GoMoPa.net:
Man hatte doch den Eindruck, dass Paul Bosel, Peter Bartel, Martin
Sachs, Andreas Ehret und Alois Schwarz mit Herbert Ernst Löser in
Marbella waren.
Oberstaatsanwalt Maier: "Was wir gemacht
haben, wir haben unsere Suche natürlich auch auf Spanien gerichtet. Aber
die hat sich auf Bankauskünfte beschränkt. Und dann haben wir, das habe
ich Ihnen vorhin gesagt, an vier Objekten durchsucht, die die
Mitbeschuldigten betreffen. Die Durchsuchungen fanden alle im
Bundesgebiet Deutschland statt."
GoMoPa.net: "Herr Oberstaatsanwalt Maier, wir danken Ihnen für das Interview."
So wickelte Herbert Ernst Löser die Anleger ein
Seit gut einem Jahr hatte Löser als Herbert Ernst alias Hartz 6-Herbie
mit Sonnenbrille und Strohhut oder Basecap vom Balkon einer
Plattenhauswohnung in Marbella (Südspanien) seine angeblichen "Wege zu
den 3 Gs (Gesundheit, Geld, Glück)" auch als Videobotschaften im
Internet auf Youtube verkündet.
Meist ältere Menschen und auch
Menschen mit geringem Einkommen glaubten ihm und traten dem ISIC Club
bei. Was der lebenslustige Rentner mit dem ordentlich gestutzten
schneeweißen Schnurrbart zu erzählen vermochte, klang einfach zu schön.
Mit Herbies (wie er sich auch nannte) Hilfe und Know How habe man sogar
Projekte in Millionenhöhe auch ohne Banken stemmen können, versprach
er.
Zur Untermauerung, wie schön jedes Clubmitglied mit Herbies
Wissen leben könne, zeigt sich Herbie in seinen Videos, im Anzug barfuß
im Mittelmeer an der Costa de Sol spazieren gehen. Dann folgen Aufnahmen
von schönen Fincas, in denen man kostenlos wohnen könne, wenn man sich
an einer Gemeinschaftsinvestition beteiligen würde, da reichten schon
1.000 Euro aus.
Und Clubmitglied werde man bereits ab 250 Euro.
Soviel kostet ein einziger Anteil am ISIC Club. Die Gegenleistung ist
enorm. Wer nämlich einen Club-Anteil von 250 Euro überweist, bekommt im
Gegenzug einen 200fachen Kredit zur freien Verwendung, der sich durch
die Gewinne, die der ISI Club erwirtschaften werde.
Wer außerdem noch weitere Clubmitglieder werbe, bekomme 25 Prozent Provision auf die Einzahlung des neuen Mitglieds.
Sorgen, dass mit dem Geld Schindluder getrieben werde, müsse man sich
nicht machen. Denn die Geldanlagen des Clubs, dazu gehöre auch ein
FX-Star-Trading Investment Club, der mit Immobilien, Silber und Seltenen
Erden jeden Monat 5 Prozent Rendite erwirtschafte, sowie und eine
Privat- und Unternehmensinsolvenz-Entschuldung innerhalb eines Jahres,
würden allesamt eine Antiabzocke-Garantie besitzen. Aussteller dieser
Garantie sei eine internationale Wirtschaftsdetektei CSA eines Martin
Sachs und Paul Bosel.
Leider ist die CSA eine reine
Phantasiegesellschaft ohne Adresse im südspanischen Bezirk Esteponia, in
dem auch Marbella liegt. Sachs und Bosel sind zugleich
Projektentwickler des ISI Clubs. Und Eigenlob stinkt nicht nur, im Fall
ISICs hat seit seinem Bestehen 2006 kein einziges Mitglied je einen Cent
Kredit oder Gewinn gesehen.
Der Finanznachrichtendienst
GoMoPa.net wies mit Hilfe von betroffenen GoMoPa.net-Usern bereits im
Jahre 2008 nach, dass das System von Herbert Ernst Löser und seinen
Helfern Paul Bosel, Peter Bartel, Martin Sachs, Andreas Ehret und Alois
Schwarz mehr als faul sei. Dafür wurden die GoMoPa.net-Mitarbeiter als
Teufel in Menschengestalt, Cyberterroristen, Stalker, Verleumder,
Erpresser und Mafiapaten beschimpft, für die schon eine Zelle im Knast
als therapeutische Maßnahme reserviert sei.
Polizei und
Staatsanwaltschaft haben die verkehrte Welt des ISI Club-Managers wieder
gerade gerückt und ihn in Untersuchungshaft gesteckt.
Orig. Quelle: gomopa.net
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