Selbst Boxlegende Axel Schulz hatte − wie es Strafrichter Stefan Kolb 
formulierte − offenbar "nur mehr Dollarzeichen in den Augen". Zusammen 
mit einem befreundeten Steuerberater aus Neuhaus am Inn (Lkr. Passau) 
fiel er auf Renditeversprechungen von jährlich 50 Prozent und mehr 
herein. Der Vermittler, ein ehemaliger Finanzdienstleister aus Thyrnau 
(Lkr. Passau), hatte sich jetzt vor dem Landshuter Amtsgericht zu 
verantworten: Aber nicht etwa wegen Betrugs, sondern lediglich wegen 
unerlaubten Betreibens von Finanzdienstleistungen.
Der Drahtzieher einer der spektakulärsten Anlagebetrügereien der letzten Jahrzehnte ist auf der Flucht: Von Ulrich Engler
 (50), der seine Kunden nach Schätzungen der federführenden 
Staatsanwaltschaft Mannheim um rund 300 Millionen Euro betrogen hat, 
fehlt jede Spur. Zuletzt hatte er zusammen mit seiner Lebensgefährtin in
 Florida/USA residiert, eine Villa in Bonita Springs besessen und ein 
luxuriöses Leben geführt.
Von dort aus soll er in den Jahren 2005
 bis 2007 ein riesiges Schneeballsystem initiiert haben, indem er 
vortäuschte, durch sogenannte Day-Trading-Geschäfte an der 
amerikanischen Börse hohe Gewinne zu erzielen. Die Anlagen der letztlich
 geprellten Kunden waren als Darlehen für die Engler-Firma
 "Private Commercial Office Inc. (PCO)" getarnt. Ihnen waren jährliche 
Zinsen von 50 bis 70 Prozent versprochen worden. Über 6000 Geschädigte 
in Deutschland, Österreich und der Schweiz überwiesen zum Teil hohe 
Summen auf die Bankkonten des "Finanzgenies".
Während nach Engler
 nach wie vor mit internationalem Haftbefehl gefahndet wird − für 
Hinweise, die zu seiner Ergreifung führen, sind bis zu 10 000 Euro 
Belohnung ausgesetzt −, wird den meist deutschen Vermittlern nach und 
nach der Prozess gemacht. Darunter
Vermittler zählen selbst zu Geprellten 
auch
 einer Reihe von Finanzdienstleistern aus Niederbayern. Allerdings nicht
 etwa wegen Betrugs, wie bei derartigen Fällen üblich; denn es ließ sich
 nicht nachweisen, dass die Anlagen-Vermittler von den Betrugsabsichten 
Englers gewusst hatten, zumal sie in den meisten Fällen selbst zu den 
Geprellten zählten. Allerdings hätten allein die vom flüchtigen Betrüger
 bezahlten Provisionen von zwölf bis 38 Prozent die Vermittler stutzig 
machen müssen.
Eine andere juristische Regelung brachte sie und 
damit auch den Thyrnauer vor Gericht: Vermittlungen von 
Einlagengeschäften für Unternehmen mit Sitz außerhalb der EU bedürfen 
einer besonderen Genehmigung durch die Banken-Aufsichtsbehörde BaFin, so
 steht es im Kreditwesengesetz. Und diese Erlaubnis hatte der 
Finanzdienstleister aus Thyrnau nicht eingeholt.
Vor Strafrichter
 Kolb, wo ihm insgesamt 14 illegale Abschlüsse mit einer Gesamtsumme von
 knapp 700 000 Dollar vorgeworfen wurden, verteidigte sich der 
52-Jährige damit, dass es sich nicht um Anlagen-, sondern um 
Kreditgeschäfte gehandelt habe und bei allen Anfragen, die er u. a. auch
 bei Anwälten getätigt habe, habe er "grünes Licht" bekommen. "Dass es 
sich um ein Schneeballsystem handelte, wusste ich nicht. Ich habe auch 
niemand etwas aufgeschwatzt, die Kunden sind zu mir gekommen", sagte er.
Darunter
 auch der Steuerberater und der prominente Boxer. Beide hätten in 
sechsstelliger Höhe investiert und zumindest anfangs − wie auch andere 
seiner Kunden − die versprochenen Ausschüttungen erhalten. Im Übrigen, 
so der Thyrnauer, sei er es gewesen, der Engler
 letztlich habe auffliegen lassen: "Ich bin mit dem Steuerberater nach 
Florida geflogen und habe dort drei Wochen lang recherchiert, 
schließlich haben sich sogar das FBI und der CIA eingeschaltet. So kam 
das Ermittlungsverfahren gegen Engler erst in Gang."
Außerdem
 habe er seine Kunden gewarnt, die hätten sich aber teilweise als 
beratungsresistent erwiesen. Er selbst, so der Thyrnauer, gehöre 
ebenfalls zu den Geschädigten: "Alle meine Ersparnisse samt Haus sind 
weg." Von Finanzgeschäften wolle er nichts mehr wissen, er sei dabei, 
sich eine neue Existenz auf einem anderen Gebiet aufzubauen.
Für 
das unerlaubte Betreiben von Finanzdienstleistungen verhängte 
Strafrichter Kolb eine Geldstrafe von 4000 Euro (200 Tagessätze à 20 
Euro) und blieb damit erheblich unter dem Antrag von Staatsanwältin 
Sabine Klemt, die 350 Tagessätze à 30 Euro gefordert hatte. Verteidiger 
Ekkehart Heberlein verwies darauf, dass sein Mandant zum Tatzeitpunkt
Richter: Nur noch Dollarzeichen im Auge
 aufgrund der Auskünfte, die er u. a. auch bei der BaFin eingeholt habe,
 davon ausgehen konnte, dass die Geschäfte nicht erlaubnispflichtig 
seien. Außerdem sei es seiner Initiative zu verdanken, dass der 
Riesenschwindel aufgeflogen sei und in den USA inzwischen das 
Insolvenzverfahren über das POC-Vermögen laufe, so dass die Geschädigten
 wenigstens zum Teil auf Rückflüsse hoffen könnten. Der Anwalt hielt 90 
Tagessätze für schuldangemessen.
Strafrichter Kolb hielt in der 
Urteilsbegründung dagegen, dass bei dem Angeklagten als erfahrenem 
Finanzdienstleister bei jährlichen Zinsen von 50 Prozent und mehr die 
"Alarmglocken" hätten läuten müssen. Im Übrigen sah er auch eine 
Mitverantwortung bei den Geschädigten, die offenbar nur noch die 
Dollarzeichen im Auge gehabt hätten.
http://www.pnp.de/nachrichten/heute_in_ihrer_tageszeitung/bayern/?em_cnt=294600
Es
 wurde auch eine Belohnung von 10.000,-€ ausgelobt, finde ich ja mehr 
als lächerlich, wenn man bedenkt was dieser Betrüger für einen Schaden 
verursacht hat:
Fahndung nach dem mutmaßlichen Betrüger Ulrich Engler
Tatzeit: Tatort: 
2005 - 2007 USA 
Sachverhalt
Die
 Zielfahndung des LKA Baden-Württemberg sucht aufgrund eines 
internationalen Haftbefehles des AG Mannheim den deutschen 
Staatsangehörigen Ulrich Engler.
Engler
 wird dringend verdächtigt des gewerbsmäßigen Betruges in einer großen 
Zahl von Einzelfällen. Ihm wird vorgeworfen, von interessierten 
Kapitalanlegern in Deutschland, der Schweiz und Österreich Gelder 
eingworben zu haben unter der Vorspielung das Geld der Anleger für 
Aktiengeschäfte (Day-Trading) einzusetzen. In Wirklichkeit handelte es 
sich um ein klassisches Schneeballsystem, welches er im Zeitraum von 
2005-2007 betrieb. Der den Anlegern allein in Deutschland entstandene 
Schaden beläuft sich auf ca. 100 Mio. US-Dollar.
Engler befindet sich seit Oktober 2007 vermutlich in Begleitung seiner Lebensgefährtin auf der Flucht.
Personalien
Name: Vorname: 
Engler Ulrich 
Geburtsdatum: Geburtsort: 
28.03.1961 Andelfingen 
Letzer Aufenthaltsort: Nationalität: 
Cape Coral, Florida/USA deutsch 
Personenbeschreibung
Größe: Figur: 
181 cm kräftig 
Erscheinung: Scheinbares Alter: 
gepflegt - 
Augenfarbe: Haarfarbe: 
blau mittelblond 
Besondere Merkmale:  
Brille
 http://www.polizei-bw.de/fahndung/personenfahndung/bekannte_taeter/Seiten/090330Engler.aspx
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